Fokus Frau
Man muss lernen, damit zu leben
Daniela Hohenwarter aus Dörfl bei Ilz leitet das Skoliose Netzwerk Österreich.
Für die meisten Österreicher wird das Wort „Skoliose“ Gott sei Dank ihr Leben lang ein Fremdwort bleiben. Aber rund 0,1 bis 2 Prozent der Bevölkerung sind mit dieser Erkrankung, die landläufig als Wirbelsäulenverkrümmung bekannt ist, ihr ganzes Leben lang beschäftigt. Darunter auch Daniela Hohenwarter aus Dörfl bei Ilz.
Langjähriger Leidensweg
Erkannt wurde „ihre“ Skoliose im Alter von sechs Jahren. Trotz Wirbelsäulenturnens wurde die Krümmung immer stärker, mit 13 Jahren erhielt Daniela Hohenwarter ein Korsett, das täglich 23 Stunden Tag getragen werden musste.
Der gewünschte Erfolg stellte sich trotzdem nicht ein, und nach ihrer Schwangerschaft wurde die Krümmung erneut schlechter. Im Alter von 27 Jahren wurde Daniela Hohenwarter 2003 in Innsbruck das erste Mal operiert, danach folgten zehn beinahe beschwerdefreie Jahre. 2013 kam es quasi über Nacht erneut zu Beschwerden, diesmal an der Lendenwirbelsäule. Eine stationäre Schmerztherapie am LKH Stolzalpe sorgte für zwei weitere so gut wie schmerzfreie Jahre, ehe dann 2017 eine weitere Operation erfolgen musste.
Austausch für Betroffene
„Mittlerweile ist mein versteifter Rücken ganz selbstverständlich ein Teil von mir und ich habe gelernt damit zu leben. Klar hab ich auch öfter Schmerzen, aber die lassen sich gut behandeln. Jammern gehört nicht zu meinen Stärken“, so Daniela Hohenwarter, die sich während der vielen Jahre des Leidens trotzdem oft allein bzw. nicht verstanden gefühlt hat.
Aus diesem Grund entschloss sie sich im Frühjahr 2018 zur Gründung der Selbsthilfegruppe „Skoliose Netzwerk Österreich“, der mittlerweile rund 320 Mitglieder angehören. Ziele sind die Information über die Krankheit sowie die Möglichkeit, dass sich Betroffene und Angehörige untereinander vernetzen und austauschen können.
Dieser Austausch findet online, per Mail und Telefon sowie in regelmäßigen Treffen – zurzeit in Graz, Wien und Kapfenberg – statt. Der nächste Schritt wäre die Umwandlung der Selbsthilfegruppe in einen gemeinnützigen Verein sowie eine noch engere Kooperation zwischen Betroffenen, Ärzten und Therapeuten. Denn wie sagt Daniela Hohenwarter auf ihrer Homepage: „Sich gegenseitig helfen, ist Medizin mit schöner Nebenwirkung.“
Informationen:
Für Informationen steht Daniela Hohenwarter über ihre Homepage www.skoliosenetzwerkoesterreich.com bzw. per E-Mail: skoliosenetzwerkoesterreich@gmail.com gerne zur Verfügung.
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