Gastronomie-Lockdown
Gailtaler Wirte: „Wir kochen trotz Corona weiter“
Im Lockdown: Wirte im Gailtal lassen sich mit Zustellung und Abholung nicht unterkriegen. Die WOCHE Gailtal hörte sich um.
VON MARLIES JOST
GAILTAL. Aufgrund rasant steigender Infektionszahlen gelten seit 3. November verschärfte Corona-Regeln. Diese treffen vor allem den Tourismus und die Gastronomie. Wirte dürfen in ihren Lokalen keine Gäste mehr bewirten. Erlaubt sind lediglich Abholung und Lieferservice. Die WOCHE Gailtal fragte nach, wie Gailtaler Wirte auf den Lockdown reagieren.
Werksküche „Zur Säge“, Kötschach-Mauthen
Küchenchefin Christl Ploner zeigt sich optimistisch: „Wir sind mit unserem Abhol- und Lieferservie bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr gut durch die Krise gekommen. Unsere Stammkunden wünschen sich den Weiterbestand unserer Institution und unterstützen uns daher kräftig. Wir haben jetzt sogar einen Zubau errichtet, damit die Gäste bei der Abholung ein Dach über dem Kopf haben. Dass neben den täglichen Menüs auch das beliebte Ganslmenü abgeholt werden kann, bringt Freude. Ich versuche meine Kunden mit guter Laune positiv zu stimmen.“
Gasthof Lenzhofer, Dellach/Gail
„Wir beliefern das ganze Jahr über die Tageswerkstätte in St. Daniel, den Kindergarten und ,Essen auf Rädern‘ mit unseren täglichen Menüs“, erzählt Wirt Johannes Lenzhofer. Er ergänzt: „Unser Catering und Partyservice haben ja wegen der strengen Auflagen und mittlerweile des Verbots von Veranstaltungen und privaten Feiern schon länger Zwangspause, aber wir setzen auf das Abhol- und Lieferservice und bieten dabei unsere Tages-Menüs und kleine Gerichte nach Vorbestellung an. Ob die Politik bei der angekündigten Hilfe hält, was sie verspricht, steht allerdings in den Sternen“.
Pizzeria Vinissimo, Hermagor
Wenig erfreut über den verordneten Lockdown zeigt sich Wirt Michael Platzer: „Wir kochen weiter und bieten wie bereits im Frühjahr unsere täglichen Menüs, Pizza und Pasta als Abhol- und Lieferservice an, erreichen aber im Ausfallmonat allerdings nur zwanzig Prozent unseres sonstigen Umsatzes“. Kritik übt Platzer an den offenen Details zur Entschädigungs-Verordnung: „Wir sind ja ein Ganzjahresbetrieb und haben nicht wie viele andere Lokale im November geschlossen. Ich hoffe, dass die Versprechungen der Regierung nicht nur leere Schlagwörter sind.“
Restaurant „Mari e Monti“, Hermagor
Inhaberin Emanuela Ferrara: „Beim ersten Lockdown wurden unser Lieferservice und Take-Away nicht besonders gut angenommen. Wir starten jetzt mit neuem Konzept und günstigeren Preisen neu durch und bieten unsere italienischen Spezialitäten auf Facebook und Instagram an. Außerdem hängt unsere Menükarte an der Eingangstüre. Wir bitten um Vorbestellung.“ Verärgert zeigt sich die Italienerin über die kurze Vorlaufzeit: „Unser Lager war voll mit frischen Lebensmitteln.“
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