Ausstellung in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst
Maurizio Bonato – Brau uns den Zauber, in dem die Grenzen sich lösen können

Maurizio Bonato erzählt in seinen Bildern magische Geschichten und eröffnet damit viel Raum für Fantasie und Deutung.
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  • Maurizio Bonato erzählt in seinen Bildern magische Geschichten und eröffnet damit viel Raum für Fantasie und Deutung.
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). In der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst sind seit 7. Mai Werke des in Ala/Trentino geborenen und in Innsbruck lebenden Künstlers Maurizio Bonato zu sehen. Der Titel der Ausstellung „Brau uns den Zauber, in dem die Grenzen sich lösen“ stammt aus einem Gedicht von Rainer Maria Rilke, dessen Lyrik den Maler seit Langem beschäftigt und inspiriert. Der umfassende Einblick in Bonatos Schaffen ist bis 3. Juli zu sehen.

In den drei Galerieräumen und dem Foyer sind 57 Exponate aus einer Schaffensperiode von 2016 bis 2020 präsentiert. Die BesucherInnen erwarten farbintensive Bildwelten, in denen Maurizo Bonato seine anregenden Geschichten erzählt.

Literarischer Einfluss

Als zentraler Ausgangspunkt für seine Werke dient dem Maler alles, was er liest. Dabei erstreckt sich das Spektrum weit – aktuelles Zeitgeschehen, Belletristik, Sachbücher und auch die Lyrik zählt Maurizio Bonato zu seinen impulsgebenden Einflüssen. Die Lyrik von Rainer Maria Rilke begleitet den Künstler seit Jahrzehnten. Rilkes Betrachtungen, betont die Duineser Elegien lösen nachhaltige gedankliche Prozesse aus, die sich in verschiedenen Arbeiten Bonatos finden. Rund um das Gelesene recherchiert der Maler sehr genau und taucht in viele Nebenschauplätze und teils unscheinbare Informationen ein. „Jede Sekunde des Lebens hält das Leben in sich“, erklärt Maurizio Bonato seine bewusste Wahrnehmung, die auch verdeckte Dinge erfasst und ihnen Beachtung schenkt.

Komponierte Bildwelten

In seinen Arbeiten fügt der Maler Bildteile zusammen, deren Abfolge spannend und geheimnisvoll wirkt. Widersprüche treffen aufeinander, Gegensätze und Übergänge werden sichtbar. Es sind feinsinnig erfasste Momente und Details, verborgene und magische Inhalte, die in den vielschichtigen Bildern verarbeitet werden. Maurizio Bonato bedient sich dabei ebenso der Klarheit, die etwa auf der Grundlage einer Fotografie basiert, wie auch der Ahnung sowie eines Verweises oder dem Unausgesprochenen, das sich nicht eindeutig festmachen lässt und doch eine wesentliche Rolle in der Bildaussage einnimmt. Die Suche nach Verbindungen, nach einem roten Faden, der sich inhaltlich durch das Bild womöglich bis hin zum Bildtitel zieht, steht den BetrachterInnen offen. Der Freiraum, der sich dadurch ergibt, wird vom Künstler wie folgt beschrieben: „Ich mute ZuschauerInnen zu, dass sie fantasieren können – ausgehend von kleinen narrativen Andeutungen in den Bildern. Jede Deutung, Interpretation und Neuerzählung meiner Bilder, die dazukommt, ist richtig. Es gibt keine falschen Deutungen, nur weiter Möglichkeiten und Fortsetzungen.“ Maurizio Bonato schafft klar strukturierte Kompositionen, die jedoch Nahrung für Assoziationen in viele Richtungen bieten. Dabei ist es dem Maler wichtig, dass man sich bei der Betrachtung auf seine Bilder einlässt und sich mit der ausgelösten inneren Reaktion gedanklich auseinandersetzt.

Transparente Basis

Bemerkenswert ist die Wahl des Materials, auf dem Maurizio Bonato seine Bilder entstehen lässt. Der Maler arbeitet vorwiegend mit Folarex – ein halbtransparentes Spezialpapier auf Holzrahmen gespannt dient als Malgrund. Bonato bevorzugt die glatte Oberfläche der Folie, weil sie seine Aktionen direkt und ohne Veränderungen wiedergibt. Gleichzeitig nutzt er die beidseitige Bemalbarkeit von Folarex und die Möglichkeit, mehrere Perspektiven zu erfassen und zu schaffen. Die Exponate in Imst sind in Mischtechnik gehalten. Pigmente, Ölkreide, Graphit, Wasserfarben finden sich in den dynamischen Arbeiten wieder. Den in Bildteilen erzählten Geschichten legt der Künstler selbst den Vergleich zu musikalischen Kompositionen nahe. Neben den teils großformatigen Bildern auf Folarex sind auch Arbeiten auf Aquarellpapier sowie Transparentpapier zu sehen.

Umfassendes Werkverzeichnis

Maurizio Bonato ist neben zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen mit seinen Arbeiten auch im öffentlichen und sakralen Raum stark vertreten. Eindrucksvolle Beispiele für seine Auseinandersetzung mit sakralen Themen und Ritualen sind unter anderem in der Heilig-Geist-Kirche in Telfs, der Gedenkstätte des Kapuzinerbruders Thomas von Olera-Bergamo in der Kapuzinerkirche in Innsbruck, in der Georgskapelle im Alten Landhaus, der Theologischen Fakultät in Innsbruck sowie dem Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck zu finden.

Info:

Was: Ausstellung Maurizio Bonato – Brau uns den Zauber, in dem die Grenzen sich lösen

Wann: 7. Mai bis 3. Juli 2021, Donnerstag bis Samstag 14.00 bis 18.00 Uhr, an Feiertagen geschlossen

Wo: Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Stadtplatz 11, 6460 Imst

Kontakt: Kulturbüro Stadt Imst, Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Kathrin Deisenberger, MA, Tel. 0664 606 90 207, kultur@imst.gv.at, www.kultur-imst.at

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