Ausstellungseröffnung von Zauner & Zauner in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst
„ANALOG MONOLOG DIALOG" - Bilder und Objekte von Albin und Karl Zauner

Die Brüder Albin und Karl Zauner zeigen ihre Arbeiten unter dem Titel ANALOG MONOLOG DIALOG in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst.
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IMST(alra). Die erste Ausstellung des Jahres 2019 in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst ist gleich mit zwei Künstlern besetzt. Hinter Zauner & Zauner stecken die Brüder Karl und Albin Zauner, die ihre Wurzeln in Silz haben. Erstmals gibt es die Werke – Bilder und Objekte – der beiden im gemischten Doppel zu sehen.

Kulturreferent StR Christoph Stillebacher durfte sich über einen sehr erfolgreichen Start in das Jahresprogramm der Städtischen Galerie freuen. Der Besucheransturm zu „ANALOG MONOLOG DIALOG" am 24. Jänner war beachtlich, das Interesse an den beiden Künstlern und ihrem Schaffen groß. Nach der Begrüßung durch den Kulturreferenten übernahm kein Laudator, sondern Karl Zauner das Wort. Ungewohnt und umso erfrischender und zudem wohl auch die beste Möglichkeit der authentischen Begegnung von Künstler und Publikum. Wie Zauner erwähnte, ist es mittlerweile gängig Kunsthistoriker mit huldvollen Eröffnungsreden zu beauftragen. Die Zauners, im Besonderen Karl Zauner, sprachen jedoch für sich selbst. Die Brüder wollten laut eigener Aussage weder eine Bauchpinselung noch eine Heiligsprechung zu Lebzeiten hören. Karl Zauner rüstete dafür in einer wohltuend kurzweiligen und unterhaltsamen Rede die Besucher mit dem notwendigen Basiswissen für den Einstieg in die Ausstellung. Die Idee gemeinsam das künstlerische Schaffen zu präsentieren, rühre daher, dass die Zauner-Brüder ähnlich den Klitschko-Brüdern, niemals gegeneinander kämpfen, sondern sich lieber zusammen für etwas stark machen – in diesem Falle für die Kunst, die beide seit Jahrzehnten prägt.

Kritischer Feingeist in Objekt und Bild

Der Ausstellungstitel „ANALOG MONOLOG DIALOG" bezieht sich auf die unterschiedliche Auseinandersetzung, die das Kunstwerk von Künstler und Betrachter fordert. Das konzentrierte analoge Gestalten, laut Zauner auch "altmodische" Arbeiten am Werk, der Entstehungsprozess im Alleingang, die Vermischung der Aussage des Künstlers mit dem Eindruck des Betrachters und auch der Austausch zwischen Künstler und Publikum durchlaufen unterschiedliche Stufen, die ebenso als Monolog, wie auch als Dialog ihre Bedeutung und ihren Reiz haben.

Karl Zauner ist 1951 geboren, er war bis zum Ruhestand als Kunsterzieher in Stams tätig. Albin Zauner ist 1964 geboren und auch er entschied sich wie sein Bruder für ein Studium der Malerei und Grafik. Im Anschluss folgte ein Aufbaustudium für Bildnerisches Gestalten und Therapie und die Tätigkeit als Kunsttherapeut. Die Verschmelzung von Beruf und Berufung ist den Brüdern hinlänglich gelungen. Die Ausstellung beweist recht umfassend die intensive Auseinandersetzung mit Mensch und Zeitgeschehen, die Albin und Karl Zauner als kritische Beobachter in ihren Bildern und Skulpturen ausdrücken. Gesellschaftliche Entwicklungen, der Mensch in sichtbarer Symbolik vom Träger eines zweiten Gesichts, dem grenzgängerischen Balanceakt auf Dornen in Holz bis hin zu zarten Pastell-Bleistift Impressionen mit kraftvollen Titeln wie  „Fluchtweg" – all dies sind Zeichen der vielschichtigen bis tiefsinnigen Sprache die Albin Zauner in seiner Arbeit kommuniziert. Seine Holzobjekte nähren sich zudem noch durch natürliche Impulse, die das Material in der Bearbeitung, freisetzt. Mit Ironie und eloquenter Bildbotschaft lädt Karl Zauner zum genauen Blick auf seine Bilder ein. Intensive Farbausbrüche und grafische Feinarbeiten sind der Boden, auf dem seine weit über den Tellerrand hinausreichenden, stets treffsicheren Betrachtungen gedeihen. Die Bildtitel spielen eine wichtige Rolle, lässt der Künstler wissen. Sie sind ihm Hilfsmittel, um den Betrachter ein wenig an die Hand zu nehmen. Wie sich in der Ausstellung und bei den Gesprächen im Publikum einmal mehr zeigte, führt der Titel nicht nur an die Grundthematik heran, sondern zeigt Perspektiven auf und verhilft, wenn spannend und gut gewählt, dem freien Dialog rund um ein Kunstwerk auf die Sprünge.

Soundgebilde und Klangwelten

Dem musikalischen Beitrag wurde bei der Vernissage besonders viel Raum und Aufmerksamkeit zuteil. Reinhard Tamerl und Alex Rankl waren für das eindrucksvolle Galeriekonzert verantwortlich. Die beiden Allroundmusiker führten mit umfassendem Equipement, wie Analogsynthesizer, Gitarre, Percussion, Bass, Tremoloa, Mundharmonika und Bosuki durch experimentelle, sphärische Soundbilder und innovative Klangwelten. Geräuschkulissen und Melodieabfolgen wurden mit analogen Effektgeräten zu visionären Kompositionen bearbeitet. Mit fantastischen Akustikmalereien und intensiven Tonkörpern lieferten die Musiker eine spannend-kunstvolle Performance.

Die Ausstellung ist noch bis 16. März 2019 jeweils Donnerstag, Freitag und Samstag von 14.00 bis 18.00 Uhr zu sehen. Im Rahmenprogramm ist für Samstag 9. Februar um 19 Uhr ein Abend mit Musik und Lesung geplant. Am Samstag 16. März endet die Schau mit einer Finissage mit Vortrag und Künstlergespräch um 18.00 Uhr.

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