WWF und Global 2000
E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai gestartet

Mit einer Protestaktion läuteten WWF und Global 2000 ihren E-Mail-Widerstand ein. | Foto: Jan Hetfleisch
  • Mit einer Protestaktion läuteten WWF und Global 2000 ihren E-Mail-Widerstand ein.
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Die Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000 warnen mit einer öffentlichen Protestaktion in Kühtai vor den Folgen des geplanten Kraftwerkausbaus Kaunertal.

KÜHTAI / KAUNERTAL. Die Protestaktion war zugleich der Startschuss für eine gemeinsame E-Mail-Protestaktion, die sich direkt an den Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle richtet. In seiner Funktion als TIWAG-Eigentümervertreter solle Mattle den Kaunertal-Ausbau stoppen, bessere Alternativen prüfen und damit auch das einzigartige Platzertal vor der Verbauung und Überflutung retten, so die Initiatoren: „Wir dürfen nicht zulassen, dass der TIWAG-Konzern einzigartige Naturschätze aus Profitgründen für immer zerstört“, appellieren Maximilian Frey vom WWF und Viktoria Auer von GLOBAL 2000. „Wir brauchen ein leistbares Energiesystem, das im Einklang mit unserer Natur funktioniert. Die TIWAG hält aber immer noch an ihren veralteten Projektplänen fest – das hilft weder der Energiewende noch der Bevölkerung. Daher fordern wir jetzt Landeshauptmann Anton Mattle auf, die Energieversorgung Tirols zur Chefsache zu machen und die offenkundigen Probleme zu lösen.

Mit ihrem gemeinsamen Protest im Kühtai wollen der WWF und GLOBAL 2000 aufzeigen, welche Gefahren das Ausbauprojekt Kaunertal birgt . Denn die massive Naturzerstörung, die im Längental bereits durch die Bauarbeiten stattfinde, bedrohe auch dem Platzertal, sollte die TIWAG das Kraftwerk Kaunertal tatsächlich ausbauen. „Wer all das verhindern will, kann sich mit unserer neuen E-Mail-Protestaktion jetzt direkt an den Landeshauptmann wenden“, rufen Frey und Auer die Bevölkerung zum Mitmachen auf.

GLOBAL 2000 und WWF fordern Landeshauptmann Mattle auf, seine Verantwortung als Eigentümervertreter wahrzunehmen und die TIWAG auf den richtigen Kurs zu bringen: „Der Landeshauptmann kann die Naturzerstörung in den Ötztaler Alpen und das geplante Mega-Projekt 'Ausbau Kaunertal Kraftwerk' immer noch verhindern. Noch ist Zeit dafür – und die Vorteile überwiegen deutlich", betonen beide Umweltschutzorganisationen.

Für sie sind drei Punkte zentral:
Der Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks soll gestoppt und naturverträgliche Alternativen umgesetzt werden.
Das einzigartige Platzertal, dessen Moore und die Ötztaler Flüsse sollen im Sinne des gemeinsamen Klima- und Naturschutzes bewahrt werden.
Der Tiroler Energiekonzern TIWAG soll eine naturverträgliche Energiestrategie erarbeiten und umsetzen.

TIWAG-Kurswechsel gefordert

GLOBAL 2000 kritisiert den aktuellen Konzernvorstand für seine seiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäße Energiepolitik: „Statt endlich die Energiewende naturverträglich in Tirol auszubauen, verschwendet die TIWAG und der verantwortliche Vorstand Alexander Speckle wichtige Zeit und Ressourcen mit dem naturzerstörerischen Mega-Projekt Ausbau Kaunertal Kraftwerk. Ein Kurswechsel ist jetzt unbedingt notwendig! In Tirol braucht es eine Energiewende, die den Menschen zugute kommt und auch die einzigartige Natur in Tirol schützt“, fordert Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von GLOBAL 2000.

Seit zwei Wochen liege eine ganz konkrete Alternative für den geplanten Pumpspeicher am Tisch. “Aus einer Studie des Tiroler Energieexperten Jürgen Neubarth geht hervor, dass die TIWAG weitere Pumpspeicherkraftwerke in ihrer eigenen Kraftwerkskette Sellrain-Silz mit der gleichen Leistung errichten könnte, nämlich zwischen den vorhandenen Speicherseen Finstertal, Längental und dem im Bau befindlichen Speicher Kühtai. Somit könnte zusätzliche Flexibilität in Tirol für den Ausgleich der Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik ermöglicht werden, ohne weitere Naturzerstörung in Kauf zu nehmen zu müssen”, sagt Maximilian Frey vom WWF.

Zur Email-Protestaktion der Umweltorganisationen

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