Eine eigene Seele für Holz und Stein

Seine Werke gibt Lackner wieder der Natur zurück, die sorgt für die lebhafte Patina.
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  • Seine Werke gibt Lackner wieder der Natur zurück, die sorgt für die lebhafte Patina.
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ZIRL. Von wenigen Zentimetern bis zu 8 Metern: Ferdinand Lackners anmutige, schreiende, freuende, sich windende und streckende Holzfiguren sind in der 30-jährigen Schaffensperiode stetig gewachsen. Mit kleinen Krippenfiguren hat der gelernte Elektiker damals begonnen, heute steckt der 53-jährige Zirler sein ganzes Herzblut und seine Muskelkraft in sein Hobby, wirkt so lange mit groben und feinen Werkzeugen auf Baumstämme oder Felsbrocken unterschiedlicher Ausmaße ein, erweckt sie zu neuem Leben und gibt sie der Natur zurück, die vollendet dann Lackners Werk.

Der Martinsbühel ist der Lebensraum für die Kunstwerke, jedes hat hier seinen Platz, manche ändern im Laufe der Jahre ihre Ausdruckskraft oder der Blickwinkel des Künstlers ändert sich bei neuer Betrachtung. Hier hat auch Lackner seinen Arbeits- und Lebensraum, zusammen mit seiner Frau, einem Sohn, einer Tochter und drei Enkelkindern. Als Gutsverwalter des Klosterhofes von St. Peter verdient Lackner seinen Unterhalt, betreibt eine Rinderzucht und hat nun Ruhe und mehr Zeit zum Formen seiner „Lebewesen“.

Erfüllung mit der Kunst
Handwerklich zeichnete sich Lackner schon immer aus. „Ich habe wochenlang als Elektriker am Bau nur geschremmt, da habe ich schon mit der Formensuche begonnen.“ Als Kind war er schon begeistert von der Kunst des damaligen Pfarrer Pirmin Morandell, er formte damals eine Plastik „Das Gesicht Christi“. Der Schwiegervater beschäftigte sich mit Krippenfiguren. „Da hat mich die Schnitzerei wieder gepackt. Aber die Figuren haben mir nicht das gegeben, was ich wollte, es war kein Leben in ihnen. Ich wollte die Bewegungen und den Mensch in seinem Wesen herausholen.“ Über Akt-Studien hat Lackner dann zur Lebendigkeit in seiner Kunst gefunden. Verschiedene Holzarten, harte wie weiche, veredelt Lackner zu Skulpturen und haftet ihnen menschliche Eigenschaften wie Einzigartigkeit, Schönheit, Vergänglichkeit an. Einen riesigen Lebensbaum zu schaffen ist sein oberstes Ziel: „Ich will damit die Wertigkeit der Familie ausdrücken.“ Wer LacknersWerke sehen will, vereinbart am besten eine Termin: www.skulpturen-kunst-lackner.at

MEINUNG von Georg Larcher
Starker Künstler ohne Lobby:

"Viele Holz- und Steinskulpturen begeistern die seltenen Besucher am Zirler Martinsbühel, geschaffen hat sie der Landwirt Ferdinand Lackner, der das Gut dort verwaltet und mit seiner Familie am Bühel in einer Dienstwohnung lebt. Seine Kunst betreibt Lackner schon seit 30 Jahren, beweist seit seiner Jugend, dass er eine gute Hand hat und beeindruckt mit seinem Können. Trotzdem tut sich Lackner schwer sich zu vermarkten, mehr Öffentlichkeit zu erreichen – dank der Kunstlobby: Lackner hat keine Schnitzerschule, Kunstschule oder Studium absolviert, tut sich also schwer, bei der Politik und bei den Kunstförderern und Kulturmäzen im Land richtig „anzukommen“. Die Öffentlichkeit kann somit kaum Notiz von diesem Schöpfer nehmen! Das Wichtigste ist: Lackner hält das nicht auf, er geht seinen Weg und beglückt alle jene, die seine Kunstqualitäten entdeckt haben. Seine Kunst bahnt sich auch so ihren eigenen Weg!"

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