Vermutlich Latexfarbe
„Grüne Suppe“ fließt in den Bigerbach bei Imst

Giftgrün färbten sich am Vormittag der Bigerbach und in weiterer Folge der Inn. | Foto: zeitungsfoto.at
2Bilder
  • Giftgrün färbten sich am Vormittag der Bigerbach und in weiterer Folge der Inn.
  • Foto: zeitungsfoto.at
  • hochgeladen von Manuel Matt

Nicht süß, eher sauer wirkte der Imster Bigerbach diesen Donnerstagvormittag: Ein bewusster Streich dürfte das grüne Ungemach auch nicht gewesen sein – sondern eher ein Versehen.

IMST. Es dürfte vermutlich Latexfarbe gewesen sein, die den Bigerbach bei Imst und in weiterer Folge den Inn giftgrün gefärbt hat. Erstinformationen zufolge soll das unschöne Süppchen aus einem Betrieb für Gummiverarbeitung stammen.

Die Imster Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Von Absicht, also einem vorsätzlichen Einleiten sei nicht auszugehen, sagt Bezirkspolizeikommandant Hubert Juen auf Nachfrage: „Wahrscheinlich war's Unachtsamkeit.“

Ein „Fischsterben“ oder andere Hinweise auf eine Schädigung der Umwelt hätte sich nicht feststellen lassen, sagt Juen. Der Spuk dürfte jedenfalls auch schnell wieder vorbei gewesen sein. Zumindest sei nur etwas später, beim Eintreffen der Feuerwehr nichts mehr zu sehen gewesen, sagt Stadtfeuerwehrkommandant Roland Thurner

Verursacher für die Grünfärbung dürfte Latexfarbe gewesen sein: Keine große Gefahr für Fische und Umwelt, heißt's von den Behörden. | Foto: zeitungsfoto.at
  • Verursacher für die Grünfärbung dürfte Latexfarbe gewesen sein: Keine große Gefahr für Fische und Umwelt, heißt's von den Behörden.
  • Foto: zeitungsfoto.at
  • hochgeladen von Manuel Matt

„Da war das Wasser schon schneller“

Wie weiter vorzugehen ist, dafür ist nun das Umweltreferat in der Bezirkshauptmannschaft Imst zuständig, geleitet von Gudrun Hofmann. Sie bestätigt, dass die Latexfarbe samt Naturlatex tatsächlich aus dem erwähnten Gummiverarbeitungsbetrieb stammen dürfte. „Unsachgemäße Entsorgung im Zuge von Reinigungsarbeiten“, nennt's die Beamtin, die aber beruhigt: Zwar seien die Ermittlungen noch nicht gänzlich abgeschlossen, doch würde von den Stoffen nur sehr wenig Gefahr ausgehen. Nennenswerte Schäden an der Umwelt seien nicht zu befürchten, schließt Hofmann – und was Reinigungsmaßnahmen angeht, voraussichtlich auch nicht mehr viel zu tun: „Da war das Wasser schon schneller.“


UPDATE: 27.10., 17.30

Aufmerksam auf die Verfärbung machte kurz nach 10 Uhr die Anzeige eines 72-Jährigen, wonach Sondermüll im Fließgewässer entlang des Bigerbaches entsorgt werden würde. Die polizeilichen Ermittlungen hätten nun ergeben, dass zwei Arbeiter wenige Minuten vor der Anzeigen einen Kunststoffbehälter mit Wasser ausgespült haben sollen, der zuvor mit grüner Flüssigkeit gefüllt war. Geleitet worden sei das Ganze dann über ein Rohr im Böschungsbereich in den Bigerbach, was die Verfärbung erkläre – auch im angrenzenden Bereich des nur wenige Meter entfernten Innufers. Die Arbeiter würden sich geständig zeigen, nach Abschluss der Ermittlungen werde Anzeige erstattet.

Stadtfeuerwehr Imst
Umweltreferat der Bezirkshauptmannschaft Imst

Vom segnenden Nass aus allerlei Richtungen
Giftgrün färbten sich am Vormittag der Bigerbach und in weiterer Folge der Inn. | Foto: zeitungsfoto.at
Verursacher für die Grünfärbung dürfte Latexfarbe gewesen sein: Keine große Gefahr für Fische und Umwelt, heißt's von den Behörden. | Foto: zeitungsfoto.at
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Alkoholkonsum geht nicht spurlos an der Gesundheit vorbei. Viele Tirolerinnen und Tiroler leben bereits mit den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum. | Foto: unsplash/Anshu A (Symbolbild)
3

Alkoholismus
Was übermäßiger Alkoholkonsum im Körper anrichtet

Alkoholkonsum geht nicht spurlos an der Gesundheit vorbei. Viele Tirolerinnen und Tiroler leben bereits mit den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum. TIROL. Genaue Zahlen zu den Folgen von Alkoholkonsum sind nur schwer zu bekommen, da diese nur aus dem stationären Bereich zur Verfügung stehen. Im Jahr 2020 wurden in Österreich 1,4 Prozent aller Todesfälle explizit mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Allerdings dürfte hier die Dunkelziffer weit höher liegen. Dabei stehen Todesfälle bei...

  • Tirol
  • Sabine Knienieder

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.