"Hier ist sehr wohl ein Schaden entstanden!"

HATTING/POLLING (lage). "Der Giessen ist tot", so knapp und dramatisch schildert der Aufsichtsfischer vom Tiroler Fischereiverband, Kurt Deisenberger, die Situation am Hattinger Giessen. Deisenberger reagiert auf den BEZIRKSBLATT-Bericht "Verdacht eines Umweltfrevels" im Gewässer im Bereich Hatting/Polling (Link: http://goo.gl/4ehIN6), wo Beamte der Umweltanwaltschaft die Einleitung von unverdünnter (!) Gülle bzw. Mistlegerflüssigkeit über ein Einleitungsrohr festgestellt haben, jedoch soll hier laut Auskunft der Behörde kein Schaden entstanden sein! Diese Aussage von Dr. Nairz (BH Ibk.-Land) weist Deisenberger scharf zurück. "2011 hat man hier eine Befischung durchgeführt, um den Bestand festzustellen, sechs Arten waren damals drin", erklärt Deisenberger: "Jetzt ist kein einziger Fisch mehr drin! Für mich ist das sehr wohl ein großer ökologischer Schaden!" Diese Situation verschärft sich schon seit mehreren Jahren. Deisenberger schaut nicht mehr länger zu.

Bestand: früher 6 Arten
Bachforelle, Elritze, Gründling, Rotauge, Koppe und Regenbogenforellen tummelten sich nach Auskunft des Landes Tirol nach einer Bestandserhebung am 17.9.2011 noch im Giessen. Der ökologische Wert solcher Gewässe ist hoch, gerade weil es landesweit immer weniger solche Rückzugsräume für Fische gibt, die noch dazu fischdurchgängig an den Inn angeschlossen sind. Ein Verschmutzungsereignis vor etwa einem Jahr hatte jedoch schon Damals ein größeres Fischsterben zur Folge gehabt, der Verursacher konnte nicht ausgeforscht werden. Deisenberger will die Behörde zum Handeln bewegen: "Hier sollte nochmal das Wasser mittels Proben genau geprüft werden!"
Die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck will derzeit in einer Untersuchung dem Verursacher auf die Spur kommen. Um festzustellen wie es um die Fische im Giessen aussieht, inwiefern hier ein Schaden entstanden ist, dafür müsste der Bewirtschafter des Giessen ein Gutachten in Auftrag geben.

Link zum Vorbericht dazu:
http://goo.gl/4ehIN6