Katastrophenhelfer üben Ernstfall: Katastrophen-Einsatzseminar im Ötztal (mit Video)

Mittels Heli wurden Einsatzkräfte an die jeweiligen Unfall-oder Katastrophenorte gebracht.
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  • Mittels Heli wurden Einsatzkräfte an die jeweiligen Unfall-oder Katastrophenorte gebracht.
  • hochgeladen von Petra Schöpf

ÖTZTAL. Ein massives Unwetter zieht über den Bezirk Imst. Starkregen, Sturmböen und Blitzeinschläge richten immensen Schaden an und sorgen in den betroffenen Gebieten für Chaos. Nicht nur die Natur, auch die Infrastruktur und die Bevölkerung wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.

Zum Glück handelt es sich hierbei jedoch nur um eine Übungsannahme – für das diesjährige Katastrophen-Einsatzseminar des Tiroler Roten Kreuzes. Dass solch ein Schreckensszenario nicht aus der Luft gegriffen ist, bestätigen etwa die Unwetterereignisse, die im Juni 2015 besonders Landeck und Innsbruck-Land stark getroffen haben. Aus diesem Grund werden heute über 100 Rotkreuz-Expertinnen und -experten im Raum Ötztal realistische Szenarien abarbeiten – denn die Vorsorge in Form von Übungen ist ein essentieller Teil des heimischen Katastrophenschutzes und nimmt einen großen Part in der Mitarbeiterschulung des Roten Kreuzes ein.

Großaufgebot aus ganz Tirol

Für die Bewältigung einer Katastrophe solchen Ausmaßes ist ein Großaufgebot an Einsatzkräften nötig. Diese kommen aus den elf Tiroler Rotkreuz-Bezirksstellen. Aber auch befreundete Organisationen sind mit dabei: "Im Ernstfall ist eine organisationsübergreifende Zusammenarbeit das Um und Auf. Deshalb sind auch Mitglieder von Samariterbund, Malteser Hospitaldienst, Bergrettung, Wasserrettung, Feuerwehr, sowie des Bundesheeres bei dieser Übung mit eingebunden", zeigt sich Landesrettungskommandant Oswald Gritsch über die Kooperation mit den anderen Einsatzorganisationen erfreut.
Neben rund 100 SanitäterInnen und ca. 315 FigurantInnen (unverletzt und verletzt) werden auch über 35 Rettungsfahrzeuge, 3 Hubschrauber und die Feldküche in das Übungsgeschehen des Katastrophen-Einsatzseminars miteinbezogen.

Sieben Szenarien werden beübt

Um die Einsatzkräfte entsprechend ihrer Qualifikationen fordern zu können, wurden im Vorfeld sieben realistische Szenarien ausgearbeitet, die sich alle im Bereich des Ötztals abspielen. Darunter finden sich Evakuierungen mittels Luftbrücke, Brandgeschehen und Verkehrsunfälle - auch in der Realität ist mit einer großen Bandbreite an unterschiedlichen Einsätzen zu rechnen. Geübt wird vom Vormittag bis spät in die Nacht hinein. "Von den Mannschaften wird auch heute wieder viel abverlangt", so Übungsleiter und Landesrettungskommandant Stv. Martin Dablander. "Der Realfall sieht genauso aus. Aber wir sind da, um zu helfen! 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr."

Facts:

7 Szenarien von Sautens bis Sölden
100 Teilnehmer am Seminar
9 Notärzte
ca. 315 Betroffene und Verletzte
ca. 35 Rotkreuz-Fahrzeuge
3 Hubschrauber
72 Helfer (Einsatzleiter, Schminker, Szenariomanager, Versorgung,...)
12 Zelte für Übernachtung ( + Zelte für Küche/Essen/Führung)
beteiligte andere Blaulichtorganisationen (gesamt 213 Personen)
50 Personen der Bergrettung
135 Personen der Feuerwehr
8 Personen der Polizei
20 Personen der Wasserrettung

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