SPÖ und FPÖ brechen eine Lanze für die Gletscherehe Ötztal-Pitztal, Grüne mit Bedenken
"Zusammenschluss steht außer Frage"

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IMST. Die politische Entscheidung der Landesregierung, den Zusammenschluss von Ötztaler und Pitztaler Gletscher außer Streit zu stellen, basiere auf einer umfassenden Abwägung aller relevanten Fakten und wird von der FPÖ als richtig und wichtig anerkannt.
Der jüngste Vorstoß einiger Naturschutzorganisationen, das Projekt zu Fall zu bringen, stößt bei der FPÖ des Bezirks Imst auf tiefes Unverständnis. Abseits einer zwingend nötigen umfassenden Betrachtung, würden einzelne Teilaspekte in den Vordergrund gezerrt und versucht, mit Hypothesen Argumente zu formulieren, die den komplexen Tatsachen nicht gerecht werden. Unter dem Deckmantel des Natur- und Umweltschutzes werde die unverzichtbare Entwicklung einer Region und die Sicherung der Lebensgrundlage ihrer Menschen bekämpft.
Die SPÖ sieht den Zusammenschluss ebenfalls als wünschenswert, will aber die Verkehrsproblematik genau unter die Lupe nehmen. 
Der Start des UVP-Verfahrens für den Zusammenschluss von Ötztaler und Pitztaler Gletscher hat im Vorderen Ötztal für Unsicherheit gesorgt. Dort wird bei Realisierung des Projektes mit einer Verkehrszunahme gerechnet. Diese Sorgen greift die neue SPÖ Tirol nun auf.
„Wir stehen zum Zusammenschluss zwischen Ötztaler und Pitztaler Gletscher - inklusive neuer Pisten. Besonders für das Pitztal ist dieses Projekt das beste Impulspaket: Die Projektwerber möchten 120 Millionen Euro investieren. Das größte Gletscherskigebiet der Welt bringt neue Arbeitsplätze in die Region“, ist Dornauer überzeugt. Er will das Projekt am Gletscher aber auch für begleitende Maßnahmen zur Verkehrsreduktion in der gesamten Region nutzen.
Dornauer fordert vom zuständigen Landesrat Geisler daher ein ganzheitliches Verkehrskonzept für die Region – dabei sollen sowohl Projekte wie der Gletscherzusammenschluss mitbedacht werden. "Es gibt viele Gerüchte über Konzepte und Maßnahmen gegen die Verkehrsbelastung im Ötztal. Wir wollen den Druck in dieser Angelegenheit auf die schwarz-grüne Landesregierung erhöhen", kündigt Dornauer einen entsprechenden Antrag im Tiroler Landtag an.
Kritisch wird die Gletscherehe von den Grünen im Bezirk gesehen, Bezirkssprecherin Dorothea Schuhmacher hat schon mehrmals große Bedenken gegen das Projekt angemeldet.
 „Um die Wirtschaftskraft der Region, die Lebensgrundlage der Bevölkerung, zu erhalten, bedarf es dagegen einer möglichst effizienten Nutzung der hierfür zur Verfügung stehenden Flächen“, betont FP-Bezirksobmann Johann „Giovanni“ Grüner, „dies gilt besonders für die touristisch genutzten Regionen, weil der Fremdenverkehr den wichtigsten Wirtschaftszweig Tirols darstellt“.
Der Zusammenschluss der Gletscher des Ötztals und des Pitztals bringe, bei objektiver Betrachtung, auch Vorteile für die Umwelt. Die derzeit nahezu täglichen Staus auf der Zufahrt ins hintere Ötztal würden durch die teilweise Verlagerung des Verkehrs ins Pitztal deutlich geringer werden. Damit auch die Abgasbelastung von der Ötztaler Höhe bis Vent oder Gurgl.
Der Zusammenschluss bewirke vorrangig eine Belebung des Tourismus des Pitztals, was den Gastronomen und Hoteliers die Möglichkeit bietet, die notwendigen Investitionen in alternative Energienutzung und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu finanzieren. Gleichzeitig wird der Arbeitsmarkt in den Tälern weiter stabilisiert und erweitert, wodurch sich die Zahl der Auspendler verringert. Auch dadurch sinkt die Umweltbelastung.
„Wir fordern als FPÖ des Bezirkes Imst eine faire und somit ganzheitliche Betrachtung des Zusammenschlusses“, appelliert Grüner an die Entscheidungsträger, „vor allem auch eine klare Nennung der positiven Auswirkungen des Projektes auf die Region und ihre zukünftige Entwicklung“. Eine permanente Ablehnung aller Zukunftsprojekte mit „platten Globalismen“, wie Grüner formuliert, schadet nicht nur Tirols Tourismusregionen und ihren Menschen. Sie schadet auf Dauer auch dem Ruf und der Glaubwürdigkeit der Natur- und Tierschutzorganisationen, weil die Bevölkerung erkennt, dass das Verhindern vieler Ansätze die Natur mehr belastet als deren Umsetzung. „Der Zusammenschluss darf nicht mehr durch Scheingefechte verzögert werden“, so Grüner abschließend, „ich erwarte von der Landesregierung, dass das gegebene Wort gehalten wird“.

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