e-Medikation startet im April
Drei Bezirke als „Testobjekte“ – Pionierarbeit der Tiroler Verhandler
Bei der Vorarbeit zur E-Medikation waren die Tiroler Beteiligten tonangebend. Zwei Jahre dauerten die Verhandlungen.
Vom Arzt verordnete oder vom Apotheker rezeptfrei erhältliche Medikamente werden elektronisch erfasst. Damit können erwünschte und unerwünschte Wechselwirkungen leichter überprüft und in der Verordnung berücksichtigt werden. Dabei werden die Daten nach erfolgter Zustimmung der PatientInnen auf der e-card gespeichert. Die Teilnahme an der e-Medikation ist derzeit aber freiwillig.
Politisch schwierige Verhandlungen
Große Freude mit der e-Medikation hat LR Bernhard Tilg: „Dieses Projekt ist weltweit einmalig und wird international genau beobachtet. Umso mehr freut es mich, hier die Bezirke Imst, Landeck und Reutte als erste Region in Österreich in die Vorteile von e-Medikation einzubinden.“ Dabei waren die Verhandlungen nicht gerade einfach. „Die große Herausforderung ist weniger eine technische, sondern vielmehr der politische Abstimmungsprozess“, resümiert Tilg.
Ein derart großes Projekt, das so viele Körperschaften (Länder, Bund, Hauptverband, GGKs), Standesvertretungen (Ärzte, Apotheken), Interessensvertretungen (Patientenanwaltschaft) und konkrete Anwender (Spitäler, niedergelassene Ärzte, Apotheken) betrifft, bedarf viel politischen Verhandlungsgeschicks. „Eine gemeinsame tragfähige Lösung musste erarbeitet werden, ohne dabei das Projekt durch zu viele Kompromisse total zu verwässern“, sagt Tilg. Für Ärztekammerpräsident Arthur Wechselberger wird die Sicherheit für die Patienten durch die e-Medikation ausgebaut. „Die Infos sind zentral verfügbar, der Patient ist immer informiert und der Arzt kann Wirkungen von Medikamenten exakt und optimal kombinieren“, sieht auch er nur Vorteile. Fred Hafner vom Hauptverband appelliert an die Ärzte, zahlreich mitzumachen. „Denn diese e-Medikation fällt und steht mit der Ärzteteilnahme.“ Bisher haben in den drei Bezirken 48 Ärzte die Teilnahme zugesagt. „Die Ärzte stehen bei Fuß“, erklärt Präsident Wechselberger.
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