Der Zeit entrückte Ausstellungslandschaft - Zeichnungen u. Skulpturen von Simone Turra in der Städt. Galerie Theodor v. Hörmann Imst

Simone Turra inmitten seiner Ausstellung zum Thema: "Im Moment - Mensch - Sein"
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IMST(alra). Das Ausstellungsjahr in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann fand mit der Vernissage des Bildhauers Simone Turra seinen Auftakt. Turra, der aus Trient/Italien stammt, zeigt anhand von 21 Exponaten - Zeichnungen und Skulpturen - seine Präferenz für die Darstellung des menschlichen Körpers.
Der 1969 geborene Künstler setzt seinem Zugang zur Materie ein breites Spektrum an Arbeitsmaterialien entgegen. Holz, Terrakotta, Marmor und Bronze bilden die Grundlage für die reibungsvolle Auseinandersetzung des Bildhauers und prägen sein Schaffen in Bezug auf Formgebung, dynamische Möglichkeiten und Oberflächengestaltung seit zwei Jahrzehnten.

Simone Turra vermittelt den menschlichen Körper in einer behäbigen Üppigkeit - eine gewisse Schwere, gesetzte Fülle verdichtet sich zur Entschleunigung - zum Moment, der im metaphorischen Sinne aus dem Rahmen der fassbaren Zeit fällt. Eine nachdenkliche Ruhe, die da und dort auch Leere verorten lässt, geht von den Skulpturen aus. Massiv in Material und Erscheinung suchen sich die Gestalten ihre Position - sitzend - geerdet, liegend - schlafend - temporär oder ewig, stehend - aufstrebend, auch auf dem Kopf stehend - pendeln sich die menschlichen Darstellungen Turras zwischen sichtbarem Stillstand und interpretierbarer Bewegung ein. Etwas verklärend ist die Wechselwirkung, in der die Dimension der Exponate mit der Dimension der Galerie einhergeht - das teils mächtig entgegentretende Spiel mit Volumen fordert viel optischen Raum um dem Spiel mit dem Inhalt durch Perspektive und Konzentration Genüge zu tragen.

Das Ausstellungsthema "Im Moment - Mensch - Sein" bezieht sich auf den Schöpfungsakt und die nachfolgenden lückenlosen Zusammenhänge und Abfolgen von Zeit und Leben. Den Eindruck der Ruhe schält Turra formgebend aus dem sich mit der Zeit bewegenden Menschsein heraus.

Zeichnungen in Bleistift/Buntstift in skizzenhafter Optik vermitteln eine Art Motivfindung und stehen wie ein Bindeglied zwischen den Ebenen, die sich der Künstler auf seinem Weg von der Idee bis zur vielfältigen Möglichkeit seiner Umsetzung suchen muss.

Die Begrüßung der Vernissagegäste erfolgte durch Kulturreferent StR Christoph Stillebacher, zur Ausstellung sprach die Kunsthistorikerin Elisabeth Maireth. Musikalisch wurde das Publikum anspruchsvoll und außergewöhnlich verwöhnt - verantwortlich dafür waren Wolfgang Henn und Andreas Gilgenberg.

Die Ausstellung ist bis 14.April 2018 in der Städt. Galerie Theodor von Hörmann in Imst, Stadtplatz 11 zu sehen.
Termine: Do, Fr, Sa 14-18 Uhr u. nach Vereinbarung
Kulturbüro: +43 664 606 98 205
Rahmenprogramm: Führung mit Dr. Elisabeth Maireth am Freitag 9.3.2018
um 17 Uhr

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