"Keine Kinder, die über den Tisch schauen"

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Die Bundespräsidentenwahl hat ja bekanntlich in den vergangenen Monaten schon so manche seltsame Blüte gebildet. Die politische Posse wird vermutlich auch am Wahltag ihre Fortsetzung finden. "Nach dem Debakel über vermutete Manipulation bei der Stimmenauszählung, der zweifachen neuen Terminisierung des Wahltermines samt nicht-klebender Wahlkuverts schmunzeln unsere nationalen Nachbarn über uns Österreicher", ärgert sich ein Wahlbeisitzer, der nicht namentlich genannt werden will. Das aus gutem Grund. Von der Bezirkswahlbehörde wurde den Beisitzern eingeschärft, keine Details über den Wahlmodus, bzw. über die Besprechungen nach außen zu tragen. Der Wahlleiter im Bezirk ist der Bezirkshauptmann, die Bezirkswahlbehörde wird aus Vertretern der politischen Parteien von dem Kräfteverhältnis der vergangenen Nationalratswahl zusammengesetzt. Ebenso verhält es sich bei den einzelnen Sprengeln und im Gemeindeamt. Martin Schönherr ist hier der Wahlleiter und kann manch Amüsantes berichten: "Wir haben zwar schon in der Vergangenheit sehr genau gearbeitet, bei der kommenden Wahl geht es aber benahe schon mit chirurgischer Genauigkeit zu. Es dürfen außer den Beisitzern und Wahlzeugen keine fremden Personen im Wahlokal anwesend sein. Das geht so weit, dass wir sogar die gelieferte Pizza vor dem Wahlokal in Empfang nehmen müssen." Beisitzer Jürgen Seelos ergänzt kopfschüttelnd: "Nicht einmal Kinder, die über den Tisch schauen können, sind im Wahllokal erlaubt, denn diese könnten - zumindest theoretisch - die Stimmabgabe beeinflussen." Auch keine Presse ist im Wahlokal erlaubt, die obligatorischen Wahlfotos dürften daher ausfallen. In der Imster Gemeinde hat man sich jedenfalls umfassende Gedanken zur maximalen Sicherheit gemacht. So werden die Wahlurnen plombiert zum Sprengel gebracht, dort wird geöffnet und für die Wahl mit der nächsten Plombe wieder verschlossen. Für die Stimmenauszählung wird die Urne erneut geöffnet und für den Transport zum Gemeindeamt ein drittes Mal plombiert...Ulrich Doblander, ÖVP-Bezirkssekretär und seit 2007 Wahlbeisitzer sieht die ganze Sache gelassen. "Wir haben uns in der Bezirkswahlbehörde immer streng nach dem Gesetz orientiert. Deshalb war die Imster BH auch eine von den wenigen Behörden, die vom Einspruch beim ersten Wahlgang unberührt geblieben ist."

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