Martin Kolozs
Der Heilige von nebenan
Pater Franziskus Jordan, der Gründer des Salvatorianerordens, wird bald seliggesprochen. Seine Biografie hat Martin Kolozs verfasst.
WIEN/INNERE STADT/HIETZING. "Wir Salvatorianerinnen begehen am 15. Mai ein großes Fest: Unser Gründer Pater Franziskus vom Kreuze Jordan wird vom Papst selig gesprochen", freut sich Schwester Dominika Zelent von der Provinzleitung des katholischen Ordens in der Seuttergasse 6. Eng verbunden mit den Salvatorianerinnen ist das St.-Josef-Krankenhaus in der Auhofstraße 189. Zwischen Seuttergasse und Auhofstraße liegt der Wüllenweber-und-Jordan-Platz: Er wurde 2009 nach Therese von Wüllenweber und Franziskus Jordan benannt, die gemeinsam den Salvatorianerinnenorden gründeten.
Rechtzeitig zur Seligsprechung erscheint nun eine Biografie von Jordan: Geschrieben hat sie der Hietzinger Schriftsteller Martin Kolozs. Einmal pro Woche besucht er das Ordensarchiv der Salvatorianer in der Habsburgergasse. "Archive werden gern als ‚staubige Orte‘ betrachtet. Für mich ist speziell dieses nicht nur ein höchst lebendiges, sondern auch bereicherndes Umfeld, in dem ich meine Liebe zum Buch und das Interesse an vergangenen Zeiten und alten Weltbildern zugleich mit literarischem Mehrwert ausleben kann."
So holt sich Kolozs auf seinen archivarischen Streifzügen durch die Jahrhunderte auch immer wieder Inspiration für seine Bücher. Schreibt er auch im Archiv? "Ich mache Beobachtungen, mache Notizen und schreibe – egal zu welcher Tageszeit, weil ich ständig Geschichten im Kopf habe. Das einzig Wichtige ist mein innerer Zustand, mein Seelenzustand, dass die Atmosphäre in mir stimmt." Für sein aktuelles Werk musste der Familienvater zwischen den Rollregalen mit unzähligen Folianten, Büchern und Zettelkisten aber nicht lange auf den Kuss der Muse warten: "Der Salvatorianerorden hat mich mit der Biografie seines Gründers beauftragt."
Als Biograf mit großer Routine
Nicht ohne Kalkül: Als Biograf ist der 42-Jährige längst ein alter Hase und hat auch etwa das Leben des Innsbrucker Altbischofs Reinhold Stecher beschrieben. Authentizität stellt er dabei stets in den Vordergrund: "Ich schreibe 'echte Biografien', bei denen historische Fakten das Grundgerüst bilden", so Kolozs. Jordans Lebenswerk stellte sich als sehr lohnend heraus: "Seine Überlegungen sind höchst aktuell und gerade für unsere Kirche von heute überraschend treffend", merkt Kolozs an. "Schließlich wollte Jordan die Kirche schon zu seiner Zeit gerade für Laien attraktiv machen."
Laien waren es schließlich auch, die Jahrzehnte nach seinem Tod den Seligsprechungsprozess angestoßen haben. "Jordan hat stets seine ganze Stärke eingesetzt, damit sich Schwächen aufheben können. Auch deshalb hat Papst Franziskus ihn als 'Heiligen von nebenan' bezeichnet."
Zufall oder nicht: Martin Kolozs wohnt ganz in der Nähe jenes Platzes, der nach Pater Franziskus Jordan benannt worden ist.
Wenn der Zufall Regie führt
Zufall oder nicht: Martin Kolozs wohnt nach einigen Jahren im 5. Bezirk heute in Hietzing, ganz in der Nähe jenes Platzes, der 2009 nach Pater Franziskus Jordan benannt worden ist.
Martin Kolozs' Buch "Alles für den Heiland – Lebensbild des Seligen Pater Franziskus Jordan" ist um 5,99 Euro im Buchhandel erhältlich. Weitere Infos gibt’s unter www.salvatorianer.at
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