Gedenken an NS-Opfer
Fünf neue Steine der Erinnerung für den 1. Bezirk
Im Ersten gibt es fünf neue Steine der Erinnerung für Holocaust-Opfer, etwa in der Heinrichsgasse 4. Die neuen Standorte wurden bei einer Tour eröffnet. Die Angehörigen und Nachkommen hielten dabei berührende Reden.
WIEN/INNERE STADT. Sind dir die kleinen Messing-Taferln auf den Straßen und Gassen der Inneren Stadt schon einmal aufgefallen? Seit 2005 werden "Steine der Erinnerung" als kleine Denkmäler bei den ehemaligen Wohnorten deportierter Wiener Judinnen und Juden im Boden eingelassen. Die Täfelchen zeigen die Namen der damals dort wohnhaften Opfer. 43 Steine der Erinnerungen findet man in der Inneren Stadt derzeit vor.
Fünf neue Stationen der Erinnerung wurden vergangene Woche im 1. Bezirk eröffnet: Bei der Heinrichsgasse 4, der Hohenstaufengasse 7, der Freyung 6, am Kohlmarkt 5 sowie bei der Bösendorferstraße 5.
Initiiert wurde das Ganze vom Verein "Steine der Erinnerung". "Wir sind seit 18 Jahren tätig. Es hat sich nicht verändert, worum es geht: Nämlich einzelnen Menschen, die hier gelebt haben, ihren Namen zurückzugeben", so der Verein.
Eröffnungstour zu Steinen
Treffpunkt war zunächst im Rudolfspark, bevor dann die neuen Erinnerungssteine nacheinander besucht wurden. Auch Patricia Davis (ÖVP), stellvertretende Bezirksvorsteherin, nahm an der Eröffnung teil und hielt eine kurze Rede: "Wichtig ist: Jeder von euch gehört zu Wien dazu und wir sind froh, dass ihr hier seid."
Aus aktuellem Anlass wurde auch der Opfer der Hamas-Angriffe in Israel gedacht sowie für sie gebetet. Alle Anwesenden zeigten sich schockiert und bedrückt. Die Eröffnungstour der Erinnerungssteine wurde zudem unter polizeilicher Begleitung durchgeführt.
Neue Steine der Erinnerung im 1. Bezirk
- Heinrichsgasse 4: Hier wohnten Malvine Löbl-Weil, Lily Weil, Marianne Weil-Reichart; von Kathi Rakovsky-Markstein initiiert
- Hohenstaufengasse 7: Hier wohnten Bernhard und Flora Grünfeld; von Anthony Grenville initiiert
- Freyung 6: Die ehemaligen Hausbewohner Elisabeth und Luise Lazar, Simon Zeilendorf; von Markus Ch., Gregor und Rudi Oezelt initiiert
- Kohlmarkt 5: Zum Gedenken an 38 jüdische Frauen und Männer, die hier in Sammelwohnungen leben mussten, bevor sie von den Nazis deportiert wurden, stellvertretend Julie Doctor, Franz Weinberger, Ernst Neumann, Sandor Weinberger; von Nikoline Stadlmann initiiert
- Bösendorferstraße 5: Hier lebte die Ärztin Leopoldine Cammerloher, initiiert von Doris Schneider-Wagenbichler und Eva Watts
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