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5 vor 12 für die Bettel-Alm am Lugeck: Lokal steht vor dem Aus
21. Mai 2016, 18:05 Uhr
Bleibt das Urteil, das den Betrieb bis 24 Uhr begrenzt, aufrecht, kann das Lokal seinen betrieb nicht aufrecht erhalten.
INNERE STADT. So hat sich Bettel-Alm-Chef Mario Obermaier die Sache auf keinen Fall vorgestellt: "Wenn wir nur bis Mitternacht offen haben dürfen, dann müssen wir zusperren. Dann sind wir geschäftlich tot. Und nicht nur wir – dieses Urteil ist ein Präzedenzfall und wird noch viele andere Lokale in Wien treffen", sagt Obermaier.
Wegen der Beschwerde eines Anrainers wurde ein rechtskräftiges Urteil über die Bettel-Alm verhängt. Wegen Lärmbelästigung müssen die Tore schon um 24 Uhr geschlossen werden.
Investment vernichtet
Vor drei Jahren wurde die Bettel-Alm am Lugeck eröffnet. Als Vorbild diente die gleichnamige Bettel-Alm in der Johannesgasse. Geboten werden zünftige Hüttengaudi und Après-Ski in der Großstadt. Im Vorfeld habe man sich den Standort am Lugeck genau angesehen, so Obermaier: "Wir haben alles gemacht, um abzuklären, ob unsere Bettel-Alm hier auch sein kann. Haben alle Auflagen erfüllt und mit anderen Lokalbesitzern und Anrainern gesprochen. Und nachdem wir 2 Millionen Euro investiert haben, macht nun ein einziger Anrainer alles zunichte." Betroffen sind von der möglichen Schließung rund 40 Arbeitnehmer, aber auch Lieferanten und Geschäftspartner. Seit dem rechtskräftigen Urteil entstand ein Verlust von einer halben Million Euro.
Neos bieten Hilfe an
Schützenhilfe bekommt die Bettel-Alm am Lugeck nun von der Politik. Neos-Mandatar Sepp Schellhorn will im Parlament das Urteil mittels Entschließungsantrag aufheben lassen. Er begründet dies damit, dass der Wohnbevölkerung durch andere Lärmentwicklung wie Fluglärm deutlich mehr zugemutet werde als durch ein paar Gäste vor einem Lokal. Die Zumutbarkeit von Lärm müsse einheitlich geregelt werden. Zusätzlich negativ sieht Schellhorn den drohenden Verlust von Arbeitsplätzen, sollte die Bettel-Alm wirklich wegen der Beschwerde eines einzigen Anrainers schließen müssen.
Es steht viel auf dem Spiel – darum will man das Urteil mit allen Mitteln bekämpfen: "Wir haben dagegen berufen. Dies muss nun vom Verwaltungsgerichtshof weiter bearbeitet werden. Hoffentlich passiert das schnell und zu unseren Gunsten", so Obermaier. Seitens der Bettel-Alm wurde schon vor dem Urteil viel gegen die Lärm-entwicklung vor dem Lokal unternommen: "Unsere Türsteher haben immer darauf geschaut, dass sich die Gäste draußen ruhig verhalten. Wenn es in einzelnen Fällen zu laut geworden ist, haben wir uns auch an die Polizei gewandt. Die konnte strafrechtlich aber nichts dagegen machen – und trotzdem gibt man uns jetzt die Schuld." Obermaier hofft weiterhin auf einen glücklichen Ausgang – nicht nur für die Bettel-Alm am Lugeck, sondern auch für die zukünftige Lokal- und Barszene in der Wiener Innenstadt.
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