Gedanken
„500 Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe“

Vorstellung des Petrus-Canisius-Jahres 2021 in der Jesuitenkirche: v.l. Konrad Hochgruber (Koordinator), Irene Weinold (Organisationsteam), Bischof Hermann Glettler und Bischofsvikar Jakob Bürgler (Leitung). | Foto: Sigl
2Bilder
  • Vorstellung des Petrus-Canisius-Jahres 2021 in der Jesuitenkirche: v.l. Konrad Hochgruber (Koordinator), Irene Weinold (Organisationsteam), Bischof Hermann Glettler und Bischofsvikar Jakob Bürgler (Leitung).
  • Foto: Sigl
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Im Jahr 8. Mai 2021 jährt sich der 500. Geburtstag des Innsbrucker Diözesanpatrons Petrus Canisius. Bewusst am Herz-Jesu-Fest und am Tiroler „Tag der Herzlichkeit“, der vor fünf Jahren vom Bischof-Stecher-Gedächtnisverein initiiert wurde, stellte die Diözese Innsbruck in der Jesuitenkirche die Pläne für das Petrus-Canisius-Jahr 2021 vor. P. Christian Marte SJ, Rektor der Jesuiten in Innsbruck, verwies in seiner Begrüßung auf die Verbindung von Petrus Canisius zu den Jesuiten in Innsbruck.

Jubiläums- und Gedenkjahr

Bischof Hermann Glettler: „Heute, am Herz-Jesu-Fest, wollen wir das Projekt des kommenden Jubiläumsjahres erstmals vorstellen. Es geht nicht um Großveranstaltungen, sondern um viele kleine Feuer, die davon Zeugnis geben, dass Gott ein Herz für alle Menschen hat - speziell für die Verwundeten und Bedrängten.“ Mit dem Bischof präsentierten Bischofsvikar Jakob Bürgler und Irene Weinold die Eckpfeiler für das Jubiläums- und Gedenkjahr 2021. Bischof Hermann Glettler zum Petrus-Canisius-Jahr: „In der politischen Debatte der letzten Woche wurde der Ausdruck ‚sich herausinvestieren‘ verwendet. Gemeint ist damit ein herzhaftes Engagement, um eine Krise als Chance für eine Neuausrichtung zu nützen - also nicht in der Verzagtheit, Erschöpfung oder Zukunftsangst stecken zu bleiben. Ein gutes Motto in einer Zeit ‚beschädigter Zuversicht‘ für unseren Auftrag.“ Der Bischof weiter: „Wir möchten uns als Kirche nicht verstecken, sondern etwas Neues wagen, um den Schatz des Glaubens mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Wir tun dies mit der Bereitschaft voneinander zu lernen. Schwächer werdende Kirchenbindungen bedeuten nicht, dass es keine Sehnsucht nach Glaube und Spiritualität gäbe. Ganz im Gegenteil. Darauf wollen wir im Petrus-Canisius-Jahr 2021 eine möglichst bunte und kreative Antwort versuchen. Der Auftrag Jesu verpflichtet uns dazu: ‚Geht zu allen Menschen!‘“

Petrus Canisius Darstellung in der 
Jesuitenkirche Innsbruck.
 | Foto: Foto: Rosner-Schlenck
  • Petrus Canisius Darstellung in der
    Jesuitenkirche Innsbruck.
  • Foto: Foto: Rosner-Schlenck
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Pioniergestalt

Der Innsbrucker Diözesanpatron Petrus Canisius, der vor 500 Jahren in Nijmegen geboren wurde, sei für dieses große Projekt ein willkommener Motivator, Vorbild und Schrittmacher, so Glettler. Er habe sich zu seiner Zeit nicht versteckt, sondern mit ganzer Energie das Faszinierende des katholischen Glaubens dargestellt. Das Jesuitenkolleg, mehrere Katechismen und vieles mehr würden von seiner geistlichen „Investition“ zeugen. Speziell im Bereich von Bildung und Verkündigung sei Petrus Canisius eine Pioniergestalt, die den Menschen auch heute noch viel zu sagen hätte, so der Bischof. Glettler abschließend: „Der 500. Geburtstag des Jesuitenheiligen aus der Anfangszeit des Ordens ist uns Anlass, ‚500 Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe‘ zu entzünden. Heute, am Herz-Jesu-Fest, wollen wir das Projekt des kommenden Jubiläumsjahres erstmals vorstellen. Es geht nicht um Großveranstaltungen, sondern um viele kleine Feuer, die davon Zeugnis geben, dass Gott ein Herz für alle Menschen hat - speziell für die Verwundeten und Bedrängten.“

Leitmotiv „Mission“

Die Leitung für die Organisation des Petrus-Canisius-Jahres 2021 hat Bischofsvikar Jakob Bürgler übernommen. „Meine Aufgabe, war es, ein engagiertes und aus vielen Fachbereichen zusammengesetztes Team zu bilden, das mit mir Planung und Umsetzung verantwortet. Bereiche wie etwa Schule, Universität, Caritas, Jugendseelsorge, Erneuerungsbewegungen, Einrichtungen des Jesuitenordens und Öffentlichkeitsarbeit sind darin abgebildet.“ Der Bischofsvikar für missionarische Pastoral weiter: „Wir stellen das Petrus-Petrus Canisius-Jahr unter das Leitmotiv der ‚Mission‘. Petrus Canisius war ein äußerst engagierter Missionar. Kirche verstand sich von Anfang als missionarisch. Diese missionarische Dimension ist in den letzten Jahrzehnten bei uns ziemlich in den Hintergrund geraten. Wir wollen sie neu beleben. Es geht uns darum, die lebensrelevante Präsenz der Diözese Innsbruck zu stärken.“ Bürgler zur Motivation: „Wir haben uns vorgenommen, nicht ‚von oben nach unten‘ zu arbeiten, sondern vor allem nach dem Prinzip ‚bottom up‘. Wir möchten durch Motivation wirken, viele Pfarren, Gemeinschaften, Einrichtungen, Menschen zum Mittun gewinnen und dabei bestehende Formate nützen. Es geht uns darum, viele kleine Initiativen zu fördern, die von den notwendigen Kräften her keine zusätzliche Belastung bedeuten und trotzdem Wirksamkeit zeigen.“

Schwerpunkte

Ein besonderes Highlight wird ein Musical sein, das sich mit dem Leben des heiligen Petrus Canisius auseinandersetzt und das vor allem auch einen Link in die heutige Zeit bietet. Das Unterwegssein gehört zu seinen besonderen Kennzeichen von Petrus Canisius. Im Altar in Nijmegen, seinem Geburtsort, werden die Schuhe gezeigt, mit denen er am Weg war. Im Petrus-Canisius-Jahr sind besondere Angebote geplant: Eine Sternwallfahrt von allen Teilen unserer Diözese nach Innsbruck, eventuell ein „Canisiuslauf“ sowie eine Reise zu seinen Wirkungsorten. Petrus Canisius hat drei „Katechismen“ geschrieben. Die „Auskunftsfähigkeit“ über den eigenen Glauben liegt des Verantwortlichen sehr am Herzen. Bürgler: „Wie können wir heute so über den Glauben reden, dass Menschen es verstehen und davon berührt werden? Mit dieser Intention im Hintergrund wollen wir auch einen einfachen, aktuellen ‚Katechismus‘ vorlegen.“

Diözesanfest

Das Petrus-Canisius-Jahr ist von 1. Jänner bis 25. September 2021 anberaumt. Das Diözesanfest am Samstag, dem 25. September 2021, in der Olympiahalle Innsbruck soll den Abschluss bilden - als buntes Begegnungsfest für alle Generationen und Menschen, ob kirchennah oder kirchenfern. Verschiedene Stationen werden zum Mitmachen einladen und gemeinsames Feiern und Beten soll die Freude am Glauben spürbar und erlebbar machen.

Vier Symbole

Irene Weinold, zuständig für die Exerzitien im Alltag der Diözese, stellte vier Symbole vor, die das Petrus-Canisius-Jahr begleiten werden: Herz, Buch, Schuh und Hand. Diese bilden zugleich die Basis und den Hintergrund für die Schwerpunkte der Angebote.

Petrus Canisius ist ein Heiliger mit Herz. Hab Mut zur Begegnung!
Petrus Canisius ist ein Heiliger mit Köpfchen. Glaube braucht Herz und Verstand!
Petrus Canisius ist ein Heiliger des Einsatzes für andere. Sei ein Teamplayer!
Petrus Canisius ist ein Heiliger des Tuns. Komm vom Reden ins Tun!

Nächste Schritte

Im Herbst 2020 soll aus den eingelangten Initiativen das Programm zusammengestellt und in eine motivierende Form gebracht werden. Im Spätherbst ist die Präsentation und konkrete Vorstellung vorgesehen.

Fakten

Petrus Canisius, auch Kanisius, Kanijs oder Kanîs, bzw. Peter de Hondt, (* 8. Mai 1521 in Nimwegen, Herzogtum Geldern als Pieter Kanijs; † 21. Dezember 1597 in Freiburg im Üechtland, Schweiz), ist ein Heiliger und Kirchenlehrer der römisch-katholischen Kirche, war ein Theologe und Schriftsteller des 16. Jahrhunderts, der erste niederländische Jesuit und einflussreicher geistlicher und politischer Vorkämpfer der Gegenreformation. Auf ihn gehen die ersten katholischen Katechismen zurück.

Petrus Canisius und Innsbruck
Der Jesuit Petrus Canisius war also Lehrer, Prediger, Organisator, Katechet, Schriftsteller - nicht zu vergessen: Heiliger. Petrus Canisius war wesentlich an der Gründung des Jesuitenkollegs in Innsbruck beteiligt. Als Provinzial des Ordens leitete Petrus Canisius die entsprechenden Verhandlungen, die 1561 zur Übergabe einer ersten Wohnstätte im „Kaiserspital" in der Angerzellgasse (einer Stiftung für alte, bedürftige Menschen in der heutigen Universitätsstraße) samt anschließender Salvatorkapelle führten. Mit 71 Schülern begann man 1562. Von 1571 bis 1577 wirkte Petrus Canisius selber in Innsbruck, vor allem auch als Prediger. Die Heiligsprechung von Petrus Canisius erfolgte 1925. Bei der Gründung der Diözese Innsbruck 1964 wurde er zum Diözesanpatron erwählt. Sein Fest wird am 27. April gefeiert.

Weitere Beiträge aus der Reihe Gedanken finden Sie hier

Vorstellung des Petrus-Canisius-Jahres 2021 in der Jesuitenkirche: v.l. Konrad Hochgruber (Koordinator), Irene Weinold (Organisationsteam), Bischof Hermann Glettler und Bischofsvikar Jakob Bürgler (Leitung). | Foto: Sigl
Petrus Canisius Darstellung in der 
Jesuitenkirche Innsbruck.
 | Foto: Foto: Rosner-Schlenck
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.