Bischof Hermann- ein richtig guter Typ

Glettler: "Ich will mit dem Gebet beginnen" | Foto: katholisch.at
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Der designierte Innsbrucker Bischof geht in die "Jesus-Offensive"--- 

Der herannahende Tag der Bischofsweihe steigert das Interesse der Medien am kommenden Oberhirten Tirols. Bischof Hermann Glettler macht es offenbar nicht schwer, ihm zu begegnen und ihn zu mögen. Während der strahlenden Herbsttage vor Allerheiligen absolvierte er ein umfangreiches Begegnungs- und Interview-Programm, das ihn bereits in verschiedene Gegenden Tirols führte.
In einem kurzen Filmbericht in der lokalen Informationssendung des ORF bestätigte der lang gediente Steirer Pfarrer und Bischofsvikar, dass er in Tirol angekommen ist. Nach Ende des Beitrags konnte es sich der Moderator der Sendung nicht verkneifen festzustellen, dass der Bischof ein „richtig guter Typ“ sei. Es gab schon üblere Qualifizierungen für einzelne Bischöfe in Österreich.

Wahlspruch und Programm: "Geht, heilt und verkündet"

Als Bischofsvikar hat Glettler für Caritas und Evangelisation gearbeitet. Die große Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ des II. Vatikanischen Konzils beginnt mit den eindrucksvollen Worten: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.“ Wer die Äußerungen des Bischofs in den letzten Wochen aufmerksam verfolgt und sich mit seiner Biographie vertraut gemacht hat, der spürt, Hermann Glettler kennt und liebt die Menschen und er ist ein mutiger Übersetzer des Konzils in konkretes Leben. Ein bemerkenswerter, kirchlicher „Realo“ befindet sich da auf dem Weg in den Dienst an den Menschen. "Geht, heilt und verkündet", der Wahlspruch von Bischof Hermann beinhaltet sein Verständnis von der Aufgabe der Kirche in dieser Welt. Er macht deutlich, dass die Verkündigung der frohen Botschaft Jesu und das helfende Tun in Liebe und Fürsorge untrennbar zusammen gehören und sich gegenseitig bedingen. „So ist auch Jesus den Menschen begegnet… Seine Taten haben die Leute fasziniert. Er hat sich in nahezu alle menschlichen Situation hineinbegeben. Er ließ sich von Aussätzigen und Sündern berühren und einladen. Er hat Wohlhabende und Arme getroffen. Er hat zuerst eine Verbindung des Herzens aufgebaut. Das "und" also ist wichtig! Die Verkündigung des Evangeliums beginnt mit einer leidenschaftlichen Sorge für den Nächsten. Das ist mein Programm.“ meint Bischof Hermann.

Der Blick von den Rändern zur Mitte

Als engagierter Pfarrer und als Vikar in Sachen Caritas hat Glettler gelernt, an die Peripherien der Kirche und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Der Unterschied im Standpunkt wird spürbar.
Die klare Stellungnahme zu Obdachlosen in der Altstadt im Zusammenhang mit einer politischen Entscheidung Innsbrucks war unüberhörbar. Auch der fünfte Bischof der Diözese wird ein engagierter Mann der Caritas und ein Kämpfer für die Armen und Beladenen sein. Dabei bleibt er nicht in der bequemen Mitte stehen, sondern platziert sich an der Seite derer, die den Zugang zur Mitte längst verloren oder verwehrt bekommen haben.

In die „Jesus-Offensive“ mit der Jugend

„Ich wünsche mir eine jugendliche "Jesus-Offensive" – sie verstärkt einen Glauben, der auf die Sehnsucht des Herzens antwortet, und die Bereitschaft für ein konkretes soziales Engagement“ verkündet der strahlende Kirchenmann. Und mit dem Glänzen in den Augen, dass ihn auszeichnet, könnte es ihm in seinem Glauben und mit Gottes Hilfe gelingen. Bischof Hermann erinnert an das Motto "aufbrechen" das die Diözese Innsbruck gewählt hat anlässlich ihres 50. Geburtstages im Jahr 2014. Mit seinem Wahlspruch "Geht, heilt und verkündet!" möchte er daran anknüpfen. „Wir leben von der Zusage Jesu, dass er immer mit uns ist.“ aus dieser Gewissheit will Glettler selbst Neues wagen und die ihm anvertrauten Gläubigen zu vielen Gehversuchen ermutigen. Ein Bischofshaus mit offeneren Türen schwebt ihm vor. Und jene möchte er erreichen, die von der Kirche enttäuscht wurden und sich zurückgezogen haben.
Hermann Glettler ermutigt die Pfarrgemeinden konsequent und gastfreundlich für alle Gelegenheits-Kirchgeher offen zu sein und sich für die Fragen der Menschen zu interessieren. Ganz besonders am Herzen liegen ihm die jungen Leute. Sie sollten mit ihrer Lebensweise in der Kirche ankommen dürfen – auch wenn das mehr Lärm und Störung bedeutet. Eines ist sicher: Bequem und leise wird auch der neue Bischof selber nicht sein. Seine verwurzelte Herzensfrömmigkeit und sein klarer Einsatz für die Menschen sind gewinnend und wie der ORF-Moderator, der witzigerweise Papst heißt, es auf den Punkt brachte: Bischof Hermann ist ein „richtig guter Typ“.

Zeit mit Gottes Gnade zu beginnen

Am Samstag. 2 Dezember, wird Hermann Glettler in der Olympiahalle in Innsbruck zum 5. Bischof von Innsbruck geweiht. Dazu sind alle herzlich eingeladen.
Aus organisatorischen Gründen ist die Mitfeier ausnahmslos nur mit einer gültigen Platzkarte möglich.
Diese Karten sind kostenlos ab 6. November in allen Vorverkaufsstellen von Ö-Ticket erhältlich. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Aktuelle und genauere Informationen auf der Homepage der Diözese Innsbruck:  http://www.dibk.at/Startseite  
 
 
 

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Glettler: "Ich will mit dem Gebet beginnen" | Foto: katholisch.at
Hermann Glettler im Gespräch mit Menschen nach dem Gebet im Dom. | Foto: Reinhold Sigl
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