Altstadt
Altsstadtwirtschaft fordert Rechtssicherheit

Das Bettelverbot auf den Märkten steht wieder in Diskussion. | Foto: Stadtblatt
  • Das Bettelverbot auf den Märkten steht wieder in Diskussion.
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Trotz vorweihnachtlicher Stimmung und Adventzeit ist die Altstadtwirtschaft in Unruhe. Peter-Paul Bloder, Obmann vom Altstadt Verein, bekommt beim Blick auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung vom 12.12. einige Sorgenfalten. "Es sind einige unliebsame Weihnachtsüberraschungen auf dieser Tagesordnung zu finden", sieht der Unternehmer diverse geplante Projekte der Stadt Innsbruck durchaus kritisch.

INNSBRUCK. Das Weihnachtsgeschäft im ältesten "Open Air Einkaufszentrum" der Stadt läuft zufriedenstellend. Der Branchenmix der Altstadtgeschäfte bietet sowohl für Einheimische als auch für Touristen eine bunte Auswahl. Genau diesen Branchenmix sieht Peter-Paul Bloder aber in Gefahr. "Innsbrucks Parkraumbewirtschaftung ist definitiv nicht kundenfreundlich. Die Schmerzgrenze ist mit der Parkraumbewirtschaftung bis 21 Uhr und den jetzigen Preisen erreicht. Die Parkraumbewirtschaftung mit dieser zeitlichen Regelung war für die Wirte ohnedies ein herber Einschnitt und betrifft auch den Handel in der Altstadt wo manche Geschäfte verlängerte Geschäftszeiten aufweisen", hält Bloder fest. "Mit der geplanten Erhöhung von 70 Cent auf einen Euro für eine halbe Stunde Parken fördert die Stadt Innsbruck willkürlich den Online-Handel und nicht die Betriebe in der Stadt." Aus den genannten Gründen spricht sich die IG Altstadt vehement gegen eine Gebührenerhöhung aus und regt eine Rückführung der Parkraumbewirtschaftung auf 19 Uhr an, um damit Kinos und Gastronomie sowie die extra unter großen Kosten und familiären Einsatz offen gehaltenen Geschäfte zu fördern und nicht zu bekämpfen.

Bettelverbot

Für die Altstadtwirtschaft steht die soziale Verantwortung der Stadt Innsbruck für hilfsbedürftige Menschen außer Frage. Dazu bedarf es aber sinnvolle Konzepte und nicht der Aufhebung bestehender Verbote meint, Peter-Paul Bloder. "Wir, die Interessensgemeinschaft Altstadt Innsbruck, und ich in der Funktion des Obmanns der IG Altstadt sind strikt gegen die Aufhebung des Laubenschläferverbotes bzw. gegen die Aufhebung des Alkoholverbotes. Nach der Erkenntnis des VGH, dass die Maßnahmen der damaligen Bürgermeisterin verhältnismäßig und angemessen waren, bestehen wir auf eine Fortführung der bewährten Maßnahme, da sonst zu befürchten ist, dass die damaligen Zustände in kürzester Zeit wieder Realität erlangen", lautet die offizielle Stellungnahme der Altstadtwirtschaft. "Statt Angebote zu schaffen, drückt man die Bürde den Altstadt-Kaufleuten und -Gastronomen auf, die mit all den Randerscheinungen wie extrem durch Exkremente verschmutzte Straßenflächen und einem nicht tragbaren Ambiente, das den Unternehmungen extrem abträglich ist, leben sollen. Wir haben alle noch die Bilder im Kopf, wie es vor drei Jahren ausgesehen hat. Auch das Alkoholverbot ist aufrecht zu erhalten. Trotz bestehendem Alkoholverbot ist es mehrfach in der Herzog-Friedrich-Straße zu Alkoholexzessen gekommen, bei denen ein Mannschaftsbus voll Polizisten notwendig war, um die Angelegenheit zu regeln. Zustände wie in Salzburg mögen uns erspart bleiben. Ebenfalls müsste der Stadtregierung Jugendschutz ein wichtiges Anliegen sein. Wenn Jugendschutz so aussieht, dann muss man sich fragen, ob eine gedeihliche Zukunft für unsere Jugend, ohne Alkohol und Drogen, ein wichtiges Thema ist", ist weiter zu lesen.

Busparkplatz

Beim Thema Busparkplatz erinnert Paul Bloder an die Leistungen der Altstadtwirtschaft, die für die Touristen erbracht werden. Der Sonntag ist in Innsbruck ein Ruhetag, außer in der Innsbrucker Altstadt. "Das Offenhalten der Geschäfte und der Betrieb der Gastronomie ist mit Kosten verbunden und wird von den Unternehmen das ganze Jahr, unabhängig von der Wetterlage, angeboten," erinnert Bloder an die Selbstverständlichkeit der offenen Türen in der Innsbrucker Altstadt.  "Eine Verlegung des Busparkplatzes in einen Randbezirk wird wohl kaum die Kauffreude der Touristen erhöhen", fordert Bloder ein wirtschaftliches Denken der Stadtpolitik ein.

Baustelle 2021

Ein großes Thema sind die Vorarbeiten für die Megabaustelle 2021. "Wir sind hier mit allen Beteiligten in guten Gesprächen auf Augenhöhe. Uns ist bewusst, dass diese Baustelle eine enorme logistische Herausforderung darstellt und versuchen, uns bestmöglich einzubringen." So ist es der Altstadtwirtschaft gelungen, im Rahmen der Bürgerbeteiligung auf die Kompetenz der ILF Consulting Engeneers Austria zurückgreifen zu können. "Damit wollen wir unterstreichen, dass wir aktiv an diesem wichtigen Projekt mitarbeiten", stellt Paul Bloder abschließend fest.

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