Ausstellung im Taxispalais
Andy Warhols "Lieblingsnonne"

- Schwester Corita Kent war auch auf dem Titel der Newsweek
- Foto: Günther Kresser
- hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)
Andy Warhol war der "King of Pop Art" und brachte einer Nonne große Wertschätzung entgegen: Corita Kent war Künstlerin und Ordensschwester zugleich. Eine Ausstellung im Taxispalais – unter dem Titel "Joyful Revolutionary" zeigt nicht nur Siebdrucke der 1986 verstorbenen Amerikanerin, sondern führt auch durch die Stationen einer spannenden Persönlichkeit.
INNSBRUCK. In dieser Form hat es so etwas in Europa noch nie gegeben: Zahlreiche Siebdrucke der Pop-Art-Künstlerin und Nonne aus L.A. sind ab dem 30. Mai im Taxispalais in der Innsbrucker Altstadt zu sehen.
Corita Kents Bilder faszinieren auch die Kuratorin Nina Tabassomi: "Ästhethische Erfahrungen des Alltags, spirituelle Botschaften, Zitate aus Literatur, Popkultur und den Massenmedien werden farbintensiv nebeneinandergestellt und im Sinne sozialer Gerechtigkeit politisch mobilisiert. In ihren Arbeiten geraten Sprache zu Form und zum Bild, die Form und das Bild zum Inhalt. Es ist eine Bildsprache, die auch die heutige Jugend noch anspricht. Von ihr kann man auch in Tirol katholischen Aktivismus lernen."
Das Engagement in zwei Welten brachte Kent nicht nur Anerkennung und etwas öffentlichen Ruhm, auch jede Menge Kritik an ihrer Person musste sie als Nonne und Pop-Art-Künstlerin wegstecken. Die Werke, die in der Schau im Taxispalais zu sehen sind, stammen aus den Jahren 1962 bis 1968. Sie handeln nicht nur von Spiritualität, sondern auch von politischen Themen, wie der Vietnamkrieg, soziale Gerechtigkeit oder Rassismus.
Corita Kents Leben
Im Alter von 18 Jahren trat Kent der Vereinigung von Glaubensschwestern der Immaculate Heart of Mary in Los Angeles bei, deren Ordensmitglied sie für drei Jahrzehnte blieb. Am dortigen College avancierte sie zur renommierten Kunstprofessorin und leitete schließlich dessen Kunstabteilung. Leidenschaftlich setzte sie sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit ein und wurde seit den 1960ern als Künstlerin, Pädagogin und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens gefeiert, die 1967 mit dem Titel „THE NUN: GOING MODERN“ (Die Nonne auf dem Weg in die Moderne) auf dem Cover der Newsweek erschien. Ihr Engagement im Feld der neu aufkommenden Pop Art mit all den kulturellen Veränderungen, die diese Bewegung bezüglich der Zusammenführung von Hoch- und Populärkultur einläutete, speiste sich aus Kents Interesse und Einsatz für die vom Zweiten Vatikanischen Konzil angestoßene Revitalisierung und Erneuerung religiösen Lebens. In Kents Arbeiten wurde das eine in den Dienst des anderen gestellt und führte zu ihrer einzigartigen und alle Klassifizierungen herausfordernden Kunst.
Sie trat später aus dem Orden aus, zog nach Boston, wo ihr 1974 Krebs diagnostiziert wurde. Sie starb im Jahr 1986.






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