Anleitung zum Unglücklichsein

Hedda Gabler (C. M. Hochfelner) pflegt ihre Pistolen ebenso wie ihr Unglücklichsein. | Foto: praesent
  • Hedda Gabler (C. M. Hochfelner) pflegt ihre Pistolen ebenso wie ihr Unglücklichsein.
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  • hochgeladen von Katja Urthaler (kurt)

Von Christine Frei. Jung sind sie, die vier Schauspieler/innen, die uns derzeit im Theater praesent dieses Stück Weltliteratur von Henrik Ibsen zeigen. Und gleichzeitig von einer derartigen Ernsthaftigkeit, dass einem schon nach den ersten Sequenzen klar ist, dass so viel unerfüllte Sehnsucht nur in einer Katastrophe münden kann. Protagonistin Hedda Gabler hat sich für die vermeintliche Absicherung in einer Ehe mit einem ihr völlig gleichgültigen kreuzbraven Wissenschaftler entschieden, während ausgerechnet ihre Gegenspielerin, die wesentlich naiver erscheinende Thea, ihren Mann verlässt, um mit Heddas früherer geheimer Liebe ihren Lebenstraum zu leben. Heddas demonstrative Coolness, mit der sie die Menschen anzieht, abstößt und manipuliert, läuft also Gefahr, sich in all das aufzulösen, was sie vor sich selbst und den anderen zu verdecken versucht. Ihr letzter verzweifelter Versuch, zumindest einmal in ihrem Leben, Macht über das Schicksal eines Menschen haben, endet – wie nicht anders zu erwarten - in einem Desaster. Regisseur Johannes Gabl hat Hedda Gabler als intimes Kammerspiel angelegt und holt es mit Smartphone, Skype und Datenstick geschickt in unsere Zeit. Und Daniela Bjelobradic, Caroline Mercedes Hochfelner, Benjamin Lang und Max Pfnür zeigen uns in ihrem Spiel auf eindrückliche Weise, dass ein Leben ohne Perspektiven wie eine allzeit geladene und entsicherte Pistole ist.

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