8,8 Mio Euro für Bildung
„Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“

Die Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ ist mit 8,8 Millionen Euro dotiert.  | Foto:  pixabay/moerschy/Archiv BB
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Mit der Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ soll der Bildungssektor auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickelt werden. Zudem wird der Austausch zwischen verschiedenen Hochschulen und Universitäten gefördert sowie der wissenschaftliche Nachwuchs. 

INNSBRUCK. Am Mittwoch, 2. August 2023 präsentierte Bildungsminister Martin Polaschek gemeinsam mit Rektorin Beatrix Karl (PH Steiermark) und TU Graz-Rektor Harald Kainz eines von neun Projekten, das im Rahmen der mit 8,8 Mio. Euro dotierten Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ gefördert wird. 

„Mein Ziel ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, eine international ausgerichtete Research-Community zu etablieren und sicherzustellen, dass Forschungsergebnisse in konkrete Bildungsinnovationen münden. Aus diesem Grund habe ich die Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ ins Leben gerufen. Mit rund 8,8 Mio. Euro unterstützen wir nun neun konkret ausgewählte Projekte und stellen dabei die Finanzierung nachhaltig sicher“, so Bundesminister Polaschek.

Auch aus Tirol wurde ein Projekt ausgewählt: das interdisziplinäre Doktoratsprogramm „ProQ-STEAM“ unter der Leitung von Christian Vollmer von der PH Tirol. Es widmet sich dem fachfremden Unterricht vor dem Hintergrund des Lehrkräfte- und Fachkräftebedarfs.

„Wir vermuten, dass der Lehrpersonenmangel in STEAM-Fächern und daraus resultierend der Einsatz fachungeprüfter und quereinsteigender Lehrpersonen zu Einbußen in der Unterrichtsqualität führen kann. Andererseits könnten gerade authentisch auftretende, fachlich versierte Quereinsteigende mit ihren unterschiedlichen Bildungsbiographien das Interesse der Lernenden wecken. Wir freuen uns darauf, die Fachungeprüften und Quereinsteigenden in den „kleinen“ STEAM-Fächern, nämlich in Kunst & Gestaltung, in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie in Technik & Design wissenschaftlich zu begleiten und so ihre Motivation, ihre Identität als Lehrperson und ihr Wissen und Können zu erforschen”, so Konsortiumsleiter Christian Vollmer.

Dr. Christian Vollmer hat die Hochschulprofessur für empirische Bildungsforschung mit Schwerpunkt quantitative Methoden an der PH Tirol inne und konnte mit seinem Antrag für „ProQ-STEAM“ eines von neun österreichweit geförderten Doktoratsprogrammen für die PH Tirol gewinnen. | Foto: Christian Vollmer
  • Dr. Christian Vollmer hat die Hochschulprofessur für empirische Bildungsforschung mit Schwerpunkt quantitative Methoden an der PH Tirol inne und konnte mit seinem Antrag für „ProQ-STEAM“ eines von neun österreichweit geförderten Doktoratsprogrammen für die PH Tirol gewinnen.
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ProQ-STEAM

Das Doktoratsprogramm „ProQ-STEAM“ untersucht, wie der frühe Ein- oder der Umstieg in den Lehrberuf in naturwissenschaftlichen Fächern, Technik & Design und Kunst & Gestaltung gelingt und wie sich die professionelle Identität bildet. Gemeinsam mit sechs österreichischen Hochschulen wird die Professionalisierung von Lehrpersonen im fachfremden Unterricht untersucht. Zu den Konsortiumspartnerinnen - und Partnern unter der Leitung von Christian Vollmer zählen zum Beispiel die Universität Innsbruck, die Universität Graz, die PH Steiermark und die Akademie der Bildenden Künste Wien. Insgesamt wurden im Rahmen des interdisziplinären Doktoratsprogramms „Professionalisierung im STEAM-Quereinstieg“ („ProQ-STEAM“) sechs Dissertationen gefördert. Das Programm ist auf drei Jahre angelegt und startet voraussichtlich im November 2023.

„Wir sind sehr stolz, dass die PH Tirol den Lead dieses Dokoratsprogramms mit sechs Konsortiumshochschulen gewinnen konnte. Ich halte es für immens wichtig, dass die Bildungsforschung verwertbare Ergebnisse für die Bildungspraxis liefert, insbesondere angesichts des derzeitigen Lehrer:innen- und Fachkräftemangels, den dieses Projekt ganz gezielt ins Auge fasst. Wir als Pädagogische Hochschule stärken damit besonders wirkungsvoll unseren Kernauftrag, die Aus- Fort und Weiterbildung sowie die Schulentwicklung professionsorientiert und wissenschaftsfundiert zu gestalten,“ erklärt Rektorin der PH Tirol,  Regine Mathies. 

Insgesamt sechs verschiedene Hochschulen sind Teil des österreichweit angelegten, interdisziplinär zusammengesetzten Doktoratsprogramms, das Christian Vollmer für die PH Tirol gewinnen konnte. | Foto: Christian Vollmer
  • Insgesamt sechs verschiedene Hochschulen sind Teil des österreichweit angelegten, interdisziplinär zusammengesetzten Doktoratsprogramms, das Christian Vollmer für die PH Tirol gewinnen konnte.
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Initiative „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“

Im Rahmen der Initiative wurden insgesamt 39 Anträge eingereicht. Neun dieser Anträge wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern empfohlen. Diese werden nun mit insgesamt 8,8 Mio. Euro unterstützt. In den kommenden Jahren werden sich die betreffenden Forschungsteams, in denen auch viele junge Doktorandinnen und Doktoranden sind, mit aktuellen Themen in Bezug auf unser Bildungssystem auseinandersetzen. Diese umfassen unter neben dem Projekt von Christian Vollmer zum fachfremden Unterricht vor dem Hintergrund des Lehrkräfte- und Fachkräftebedarfs:

  • den Umgang mit frühzeitigem Bildungsabbruch,
  • die Förderung der Lesekompetenz,
  • den Umgang mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.

Durch diese Herangehensweise wird nicht nur das österreichische Bildungssystem qualitativ weiterentwickelt, sondern die Initiative ermöglicht auch eine aktive Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses in unserem Land und trägt zur Etablierung einer starken und international ausgerichteten Bildungsforschung bei. Alle neun geförderten Projekte finden Sie unter: https://innovationsstiftung-bildung.at

Digitale Kompetenzförderung von Lehrpersonen im STEAM-Unterricht in einem eigens entwickelten Unterrichtssetting zur Fortbildung von Quereinsteiger:innen. | Foto: Hannah Reichmann
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