Blindflug durch Ablenkung - Kampf gegen die Ablenkung im Straßenverkehr

Martin Pfanner (KFV), LHStvin Ingrid Felipe und Verkehrsrechts-Abteilungsvorstand Bernhard Knapp präsentieren das durch Tirol tourende Bodenplakat, das eine Sekunde Bremsweg bei 50 km/h veranschaulicht. | Foto: Land Tirol
  • Martin Pfanner (KFV), LHStvin Ingrid Felipe und Verkehrsrechts-Abteilungsvorstand Bernhard Knapp präsentieren das durch Tirol tourende Bodenplakat, das eine Sekunde Bremsweg bei 50 km/h veranschaulicht.
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TIROL. Ablenkung ist die Hauptunfallursache auf Tirols Straßen. Schon bei einer kurzen Unachtsamkeit fährt man viele Meter blind. Mit der Aktion Blindflug durch Ablenkung wird nun vermehrt Aufklärung für die Gefahren betrieben.

Eine durchschnittliche Ablenkung dauert vier Minuten

Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legt ein Fahrzeug in einer Sekunde rund 14 Meter zurück. Eine durchschnittliche Ablenkung dauert vier Sekunden. Daraus ergibt sich ein "Blindflug" von rund 50 Metern. Mit der Aktion Blindflug durch Ablenkung will das Land Tirol und das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) auf die Folgen der Ablenkung Aufmerksam machen. Dabei wird ein "Blindflugteppich" in öffentlichen Gebäuden ausgerollt. "Ziel ist es, die Anzahl der Verkehrsunfälle in Tirol zu senken“, so Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe.

Workshop - Ablenkung vermeiden

Neben PKW-LenkerInnen lassen sich natürlich auch andere VerkehrsteilnehmerInnen von der Verkehrssituation ablenken. Das Handy gehört hier zu den größten Ablenkungsfaktoren: Telefonieren, SMS Schreiben, E-Mails Checken und vieles mehr. Um auf die Gefahren des Multitaskings hinzuweisen bietet das Land Tirol zusammen mit dem KFV Workshops in Schulen an. „Ziel des Workshops ist es, Jugendliche auf den Weg zu bringen, um die Kompetenz zu erwerben, mit Ablenkung richtig umzugehen. Denn ablenkungsfreie Räume gibt es nicht. Die jungen Menschen erhalten plakativ und einprägend die Auswirkungen von Ablenkung aufgezeigt, sie entwickeln ein Gefahrenbewusstsein dazu und erarbeiten neue Verhaltensweisen, um ablenkende Tätigkeiten zu vermeiden“, so Bernhard Knapp, der Leiter der Verkehrsrechtsabteilung beim Land Tirol.

Tipps zur Vermeidung von Ablenkung

  • Einiges kann vor Fahrantritt erledigt werden: Essen, Rauchen, Telefonieren
  • Bei Ablenkung - zum Beispiel ein wichtiges Telefonat oder das Beruhigen der Kinder - an den Straßennrand fahren.
  • Auch bei Routinestrecken auf den Verkehr achten und die Ablenkung vermeiden.

"Viele Unfälle wären vermeidbar, wenn man sowohl Blick als auch Gedanken uneingeschränkt den Verkehrssituationen widmen würde“, so Martin Pfanner vom KFV.

Fakten und Zahlen für Tirol

  • 37 % aller Straßenverkehrsunfälle passieren durch Ablenkung (2014)
  • 1.780 Personen verletzten sich bei Unfällen durch Ablenkung (2014)
  • 20 Verkehrstote durch Ablenkung (2015)
  • 80.000 Telefonate täglich ohne Freisprecheinrichtung im Tiroler Straßenverkehr
  • 17.000 SMS täglich im Tiroler Straßenverkehr

Workshop für Schulen - Ablenkung vermeiden

Der Workshop ist kostenlos für Schulen. Er ist geeignet für Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren. Anmeldungen für nächstes Jahr unter: aktionen@kfv.at.

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