Post-Chaos im Saggen

Briefe kommen verspätet oder gar nicht

„Mir wurde seit Dienstag, den 11.12., keine Post mehr zugestellt und am Montag dann alles auf einmal“, erklärt Margot Schwetz, Geschäftsführerin von SCHWETZ Lagersystemtechnik in der Elisabethstraße.

„Die Nichtzustellung der privaten Post ist nicht so schlimm, aber die Firmenpost muss ankommen, und das rechtzeitig. Teilweise erhalten wir Rechnungen und auch Mitteilungen vom Finanzamt sowie andere Geschäftspost verspätet oder gar nicht.“ Frau Schwetz habe sich auch mit Nachbarn über dieses Problem unterhalten, wobei diese Ähnliches zu berichten haben: „Oft bekommen wir die Post auch erst am Nachmittag, gegen 15.00 und 16.00 Uhr", so Schwetz. Somit berichtet sie von ähnlichen Problemen, wie schon Bernd Stracke und Andrea Jordan in der letzten STADTBLATT-Ausgabe: Unregelmäßig zugestellte Post, überlastete Postzusteller und Pakete, die verlorengehen.

Die Post sieht kein Problem

Der Pressesprecher der Post, Michael Homola, kann die Situation nicht nachvollziehen. Nachdem das STADTBLATT ihm verschiedene Vorfälle vorgetragen hat, weiß er nicht, woran es im Saggen scheitert. Es lägen keine Beschwerden bei den Poststellen vor, obwohl Frau Schwetz sich einmal persönlich am Schalter und einmal per E-Mail beschwert hatte. Teilweise Klärung fand die überaus späte Postzustellung der letzten Wochen, da laut Aussagen der Post einer der Zusteller krankheitsbedingt ausgefallen war und vertreten werden musste, was für die Vertretung eine doppelte Schicht bedeutete. „Von einem Post-Chaos wissen die Kollegen aus Innsbruck-Saggen allerdings nichts“, erklärt Homola.

Anti-Post-Demo im Saggen?

Bernd Stracke berichtet von einem neuerlichen „kompletten Post-Zustellungsausfall“ ebenfalls in der Elisabethstraße: „Durch den tagelangen Zustellungsausfall hat es dann derartige Kumulierungen gegeben, dass die Postkästen teilweise überquollen. Da ich Gerichtsdolmetscher bin, sind auch Sendungen der Justiz verspätet angekommen, was die kontinuierliche Erledigung meiner Arbeit erheblich erschwert hat.“ Die Situation ist für viele Saggener schon so untragbar, dass sie aktiv werden wollen: „Andere Leidtragende in meiner Nachbarschaft haben jetzt angeregt, öffentliche Protestmaßnahmen gegen die unhaltbaren Zustände, eventuell in Form von Anti-Post-Demonstrationen, zu organisieren“, so Stracke.

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