Causa Eichhof: Das sagt die IIG
Eine "inakzeptable Vorgehensweise" steht dem ständigen Zwang neuen Wohnraum zu schaffen, gegenüber.
INNSBRUCK. Es ist ein wahrer gordischer Knoten: Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) soll im Rahmen der Wohnbauoffensive Wohnraum schaffen, im Gegenzug fühlen sich die von den Aufstockungen und Umbauten betroffenen Bürger vor den Kopf gestoßen. Auch die Causa Eichhof reiht sich in diese Situation ein: Zwei Drittel der 1941 erbauten Siedlung soll abgerissen werden, die Bewohner abgesiedelt, neue Gebäude gebaut. Die Baumaßnahmen sollen in einem Zeitrahmen von zwanzig Jahren umgesetzt werden. 130 neue Wohnungen – also insgesamt 530 – würden an diesem Standort entstehen.
Der IIG "unwürdig"
Für GR Helmut Buchacher (SPÖ) sind die Methoden, mit der die Stadt vorgeht, mehr als bedenklich: "Die Vorgangsweise der IIG ist so inakzeptabel. Dieser Weg ist einer städtischen Gesellschaft – die ja im Grunde den BürgerInnen gehört – unwürdig." Die BürgerInnen haben nie ein nachhaltiges Mitspracherecht gehabt: Der Beteiligungsprozess ist nur als Information und zu verfrüht gekommen, die Alarmglocken haben bei den MieterInnen erst dann geläutet, als der Architekturwettbewerb entschieden worden ist. Buchacher: "Jetzt müsste es einen aktiven Beteiligungsprozess geben indem die Wünsche der Bewohner berücksichtigt werden. Da würden sicherlich mehr Menschen mobilisiert wie 2014."
Altes Standgebäude
"Die MieterInnen haben mitgeteilt, dass die Verbundenheit mit dem Eichhof groß ist", bestätigt IIG-Geschäftsführer Franz Danler über die Gespräche mit den MieterInnen. Trotzdem weist er auf den schlechten Zustand der Gebäude hin. "So ist z. B. keine Barrierefreiheit gegeben. Aber auch Lifte, Balkone, Tiefgaragen oder Kinderwagenräume sind nicht vorhanden." Die Pläne – eine Mischung aus Erhaltung der alten Standgebäude, Abriss und Neubau – sieht er als "gelungene Lösung".
Einvernehmliche Lösungen
Eine einvernehmliche Absiedelung ist ihm ebenfalls wichtig: "Jeder Mieter hat unterschiedliche Interessen. Wir führen mit jedem Einzelgespräche und gehen auf die Wünsche bestmöglich ein. Zwingen wollen und können wir niemanden, denn die Mieter besitzen ja einen Kündigungsschutz." Aktuell stehen zirka 50 Wohnungen leer.
Die erste Bauphase (ein Neubau auf der Grünfläche an der Kranewitterstraße) soll bereits heuer starten. Dadurch werden 25 neue Wohnungen entstehen: Die IIG hofft, dass der Neubau – wegen der "sichtbaren Vorteile" – auch andere MieterInnen zur Absiedelung mobilisiert.
Buchacher stellt sich jedenfalls gegen die aktuellen Pläne und meint: "So ist das für mich nicht akzeptabel."
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