Das Ponykarussell ist Geschichte

Das Ponykarussell am Marktplatz gibt es nächstes Jahr nicht mehr – die Abschaffung hätte sich auch einfacher gestalten lassen. | Foto: Karl Vidoni
  • Das Ponykarussell am Marktplatz gibt es nächstes Jahr nicht mehr – die Abschaffung hätte sich auch einfacher gestalten lassen.
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Jedes Jahr aufs Neue wird das Ponykarussell heiß diskutiert. Den Tierschützern ist es schon lange ein Dorn im Auge, laut der öffentlichen Meinung ist es nicht mehr zeitgemäß. Erst letzten Donnerstag erklärte Renate Krammer-Stark via Facebook-Post auf der Seite der Innsbrucker Grünen, dass sie das Ponykarussell nicht verbieten könnten. "Es hat dazu eine Stellungnahme bereits vor Wochen von der zuständigen Amtstierärztin gegeben und das Thema ist auch ausführlich in der städtischen AG Tierschutz beraten worden". Als Stadt seien ihnen "rechtlich die Hände gebunden", denn es habe "seitens des Tierschutzgesetzes in den vergangenen Jahren keinen Anlass zur Beschwerde gegeben". Erst als sich GR Mesut Onay (ALI) mit dem Veranstalter Christian Mark zusammensetzte, stellte sich heraus, dass noch niemand dieses Anliegen an Mark herangetragen hatte.

Ein Markt für Familien

Im Gespräch mit dem STADTBLATT zeigte sich Mark offen für Veränderungen: "Natürlich schaffen wir das Ponykarussell ab, wenn es von Seiten der Politik so gewünscht ist", erklärte er, "aber wir haben von niemandem was gehört." Am Freitag jedoch rief Bürgermeister Georg Willi bei Mark an und es kam schnell zu einer Übereinkunft – nächsten Winter wird es das Ponykarussell beim Marktplatz nicht mehr geben. "Wir werden uns etwas Neues einfallen lassen", betont Mark, denn man wolle den familienfreundlichen Charakter des Christkindlmarkts bewahren.

Dieses Jahr kein Streichelzoo

Das Ponykarussell wird streng durch den Betreiber kontrolliert und hat gewisse Auflagen zu erfüllen. Mark erklärt: "Die Ponys werden alle zwei Stunden ausgetauscht und den Streichelzoo der letzten Jahre gibt es nicht mehr." Die Tiere waren von der Vielzahl der Besucher zu sehr gestresst, es konnte auch nicht verhindert werden, dass Essensreste ins Gehege geworfen wurden. Aus diesen Gründen hätte man sich – zum Schutz der Tiere – gegen einen Streichelzoo entschieden.

Unnötige Umwege

Es stellt sich nur mehr die Frage: Warum so kompliziert, wenn es doch auch einfach ginge? "Man hat alle möglichen Ressourcen ausgeschöpft und Arbeitsgemeinschaften bemüht, hat Petitionen aufgestellt und sich politisch geschlossen auf eine Abschaffung geeinigt, aber niemand ist auf die Idee gekommen, mit dem Veranstalter zu reden", tadelt Onay. Immerhin war er es, der sich mit Mark in Verbindung setzte und erfuhr, dass niemand aus dem öffentlichen Leben dieses Anliegen an ihn herangetragen hatte. "Die Politik hat die Aufgabe, die Probleme der Bürger zu lösen und nicht bei der ersten Hürde auf Floskeln wie 'uns sind die Hände gebunden' zurückzugreifen", so Onay.

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