Internationaler Frauentag
"Dem Manne gleich in allen Rechten"

Bürgermeister Georg Willi (2. v. l.), Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl (6. v. l.), Frauenstadträtin Elisabeth Mayr (Bildmitte), VertreterInnen des Gemeinderates, der Stadtverwaltung sowie verschiedener Frauenorganisationen hissten gemeinsam mit Referatsleiterin Uschi Klee (10. v. l.) die Fahne am Innsbrucker Rathaus. | Foto: IKM/Freinhofer
  • Bürgermeister Georg Willi (2. v. l.), Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl (6. v. l.), Frauenstadträtin Elisabeth Mayr (Bildmitte), VertreterInnen des Gemeinderates, der Stadtverwaltung sowie verschiedener Frauenorganisationen hissten gemeinsam mit Referatsleiterin Uschi Klee (10. v. l.) die Fahne am Innsbrucker Rathaus.
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  • hochgeladen von Nadine Isser

"Die Frau wird frei geboren und bleibt dem Manne gleich in allen Rechten.", schrieb Olympe de Gouges im 18. Jahrhundert im Versuch, die Gesellschaft zur Gleichberechtigung zu bringen. Sie schrieb:

"Die Frau hat das Recht, das Schafott zu besteigen. Gleichermaßen muss ihr das Recht zugestanden werden, eine Rednertribüne zu besteigen."

Wie schwer sich Frauen ihr Recht auf Gleichberechtigung erkämpft haben wird am traurigen Schicksal der Olympe de Gouge ersichtlich: Sie wird hingerichtet – geköpft.

Seitdem haben sich Frauen viel erkämpft: Das Recht zu wählen beispielsweise, oder auch Zugang zu Universitäten. Von Gleichberechtigung kann aber noch keine Rede sein, so verdienen Frauen weniger als Männer, leisten dafür aber mehr unbezahlte Arbeit, wie Pflege oder Haushalt – was schlussendlich in Altersarmut endet. Auch haben Frauen öfter mit Sexismus zu kämpfen, werden öfter Opfer von Gewalt und tendenziell weniger Ernst genommen – wie eine Studie zu Geschlechterverhältnissen in Bezug auf medizinische Versorgung vor kurzem herausfand.

Viele Frauen und Männer nutzen deswegen den internationalen Frauentag am 8. März, um auf die Ungleichbehandlung aufmerksam zu machen.

Gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit

Die gravierendsten Nachteile erleiden Frauen aber dadurch, dass immer noch der Großteil der unbezahlten Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen wie selbstverständlich auf ihren Schultern lastet. Dadurch bedingte Reduktionen und Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit lassen nicht nur die Einkommensschere noch weiter auseinanderklaffen, sondern wirken sich auch empfindlich auf die Höhe der Pension aus; in vielen Fällen droht Altersarmut.

„Der Internationale Frauentag muss genutzt werden, um immer wieder öffentlichkeitswirksam einen konstruktiven Dialog rund um die vielen Formen der Benachteiligung von Frauen zu führen“,

stellt Frauenstadträtin Elisabeth Mayr klar.

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte eigentlich selbstverständlich sein, muss aber weiterhin vehement eingefordert werden. Was die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit betrifft, gilt es noch viel Bewusstseinsbildung bei Männern, aber auch bei Frauen zu leisten! Noch ungleicher ist die Verteilung von Vermögen und Eigentum zwischen den Geschlechtern: Sage und schreibe 95 % des Vermögens gehört Männern, und Vermögen ist in unserer Gesellschaft ein wesentlicher Faktor für Macht und Einflussnahme.“

Fahne am Rathaus: 6. bis 9. März

Um ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit allen Frauen zu setzen und gleichzeitig all jene Frauen zu würdigen, die sich für die Rechte der Frauen eingesetzt haben und weiter einsetzen, weht vom 6. bis 9. März 2020 die Fahne zum Internationalen Frauentag vom Innsbrucker Rathaus.

Feministischer Frauen*streik in Innsbruck: 9. März

Die Frauen’vernetzung, ein Bündnis von Organisationen, Vereinen, Projekten und Einzelpersonen, die sich feministisch engagieren, ruft am 9. März, ab 11.00 Uhr, zum feministischen Frauenstreik in der Maria-Theresien-Straße auf. Zahlreiche Infostände, unterschiedliche Redebeiträge, Gesprächsrunden und Leseecken bieten ausreichend Gelegenheit, sich zu informieren und auszutauschen. Filmvorführungen, Konzerte und Performances runden das Angebot ab. Details unter: www.frauenvernetzung.tirol

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