Stift Wilten (Update)
Der 35-jährigen Chorherr Leopold Baumberger ist neuer Abt

Das Stift Wilten hat einen neuen Abt. | Foto: Stift Wilten
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Das Stift Wilten hat einen neuen Abt: Er heißt Mag. Mag. Leopold Jürgen Baumberger, BA OPraem und wurde am 4. Mai zum Nachfolger von Prälat Mag. Raimund Schreier OPraem gewählt. Der 35-jährige Chorherr aus Oberösterreich tritt damit in die Fußstapfen von 55 Vorgängern und ist der erste Abt in der Geschichte des Stiftes, der den Namen Leopold trägt. Bischof Hermann Glettler gratuliert.

INNSBRUCK. Die Wahl des neuen Abtes war notwendig geworden, da Prälat Schreier im Dezember des vergangenen Jahres sein 70. Lebensjahr vollendet hatte und damit sein Amt zurücklegen musste. Es ist nämlich laut den Konstitutionen der Prämonstratenser Sache der Kanonie, vor der jeweiligen Abtwahl die Altersgrenze festzulegen. Die Wiltener Kommunität des Stifts Wilten hatte jedoch beschlossen, die Abtwahl erst im zweiten Quartal des Jahres abzuhalten, um den neuen Abt nicht mitten im Schuljahr aus der Pastoral eines Seelsorgeraumes herausreißen zu müssen.

Einzelprimizsegen in der Gnadenkapelle in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Kaltenbrunn durch D. Leopold Baumberger OPraem. | Foto: Christian Achenrainer
  • Einzelprimizsegen in der Gnadenkapelle in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Kaltenbrunn durch D. Leopold Baumberger OPraem.
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Vita

Leopold Jürgen Baumberger wurde 1987 in Steyr geboren und studierte Pharmazie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Nachdem er die Fachprüfung für den Apothekerberuf abgelegt hat, begann er zunächst als Seminarist für die Diözese Linz ein Diplomstudium der Katholischen Fachtheologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. In dieser Zeit lernte Jürgen (sein Taufname) den Orden der Prämonstratenser im Stift Wilten kennen und trat 2014 dort ein. Nach der Ewigen Profess auf das Stift Wilten im Jahr 2018 wurde er 2019 zum Diakon und zum Priester geweiht. Seitdem arbeitet Chorherr Leopold als Kooperator im Seelsorgeraum Sellraintal, ist seit 2021 Feuerwehrkurat und seit 2022 Schützenkurat, sowie Bereichsseelsorger für den Malteser-Hospitalsdienst Tirol.

"Die ersten Spuren des Glaubens reichen in Wilten bis in die Zeit der Römer zurück. Diese Tradition ist ein lebendiger Schatz, der uns anvertraut ist. Jede Generation hat den Auftrag, diese Geschichte weiterzuschreiben. Beständig muss der Boden bearbeitet werden, damit die Frohe Botschaft des Auferstandenen bei den Menschen ankommen und im Herzen Wurzeln schlagen kann. Dafür sind das Zusammenwirken der Talente und Fähigkeiten, sowie der volle Einsatz der ganzen Gemeinschaft nötig, ebenso wie die Unterstützung durch Menschen, die mit uns zu Gott unterwegs sind. Möge ER stets aufs Neue das Feuer des Heiligen Geistes entfachen, damit Wilten noch für viele weitere Generationen ein Ort des lebendigen Glaubens bleibt. Ich bitte alle herzlich um ihr Gebet, auf dass es uns miteinander gelingt, diese Brücke in die Zukunft zu schlagen!", so der neugewählte Abt Leopold des Stiftes Wilten.

Abt Raimund Schreier feierte 30-jähriges Abt-Jubiläum
Der neue Abt. | Foto: Stift Wilten

Mit 35 Jahren gehört Leopold Baumberger zu den jüngeren Äbten in der Geschichte des Stifts. Dennoch ist er nicht der jüngste Abt: Abt Alois Stöger und Abt Heinrich Schuler wurden ebenfalls im Alter von 35 Jahren gewählt. Prälat Gregor von Stremer war bei seiner Wahl im 18. Jahrhundert erst 31 Jahre alt.

Gratulation von Bischof Hermann

"Von Herzen gratuliere ich MMag. Leopold Jürgen Baumberger OPraem, dem Pfarrprovisor in den Wiltener Stiftspfarren des Sellraintales, zur Wahl zum neuen Abt des Stiftes Wilten. Am 18. März durfte ich ihn im Innsbrucker Dom zum Diakon und am 30. Juni 2019 in der Stiftskirche Wilten zum Priester weihen. Für das neue Amt wünsche ich ihm Gottes Segen in Fülle, Weisheit und Herzenskraft in allen anstehenden Entscheidungen und vor allem Zukunftsmut!", teilt Bischof Hermann Glettler mit.

Ich bin überzeugt, dass die Jugendlichkeit des ernannten Abtes ein klares Signal ist, auch für große kirchliche Aufgaben die Verantwortung in die Hände jüngerer Menschen zu legen. Die Prämonstratenser von Wilten haben sich für dieses Signal des Vertrauens und der Zuversicht entschieden, wofür ich sehr dankbar bin. Dem neu gewählten Abt wird es bestimmt gut gelingen, die Einheit in der Stiftsgemeinschaft zu stärken und für neue Berufungen offen zu halten.

Bei zahlreichen Anlässen habe ich Herrn Leopold Baumberger bereits näher kennengelernt und seine umsichtige und aufgeschlossene Art im Umgang mit Menschen wahrgenommen. Leopold Baumberger wird sowohl von der älteren Generation, als auch von Jugendlichen geschätzt. Er hat ein ausgeprägtes Charisma für die Seelsorge und für die unterschiedlichsten Anliegen, mit denen Kirche heute konfrontiert ist. Der neue Abt wird für sein Leitungsamt mit Sicherheit davon profitieren, dass er vor seinem Theologiestudium bereits ein pharmazeutisches Studium absolviert und etwas nicht-kirchliche Berufserfahrung gesammelt hat. Es braucht für die Führung eines so großen Hauses eben nicht nur eine theologisch-spirituelle Kompetenz, sondern ebenso ein Geschick für die vielen Aufgaben wirtschaftlicher und administrativer Natur. All das wird jetzt in begabte junge Hände gelegt.

Anlässlich der Wahl des neuen Abtes möchte ich es nicht verabsäumen, dem langjährigen Abt von Wilten, Raimund Schreier, persönlich und im Namen der Diözese ganz herzlich zu danken. Er hat über dreißig Jahre mit großzügigem Einsatz und Entschlossenheit das für die Kirche in Tirol so wichtige Stift geleitet. Neben den vielen Verwaltungsaufgaben war ihm das kulturelle Erbe von Wilten sowie eine schön gefeierte Liturgie ein besonderes Herzensanliegen. Ich wünsche ihm nach der Amtsübergabe eine gute Auszeit und Gottes Segen für sein zukünftiges Wirken.

Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck

Festgottesdienst im Stift Wilten anläßlich des Jubiläums von Abt Schreier. | Foto: Sigl
  • Festgottesdienst im Stift Wilten anläßlich des Jubiläums von Abt Schreier.
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