Klavierbaumeister-Lehre
Der gute Ton ist am wichtigsten

Arian Vahdat mit einem Spezialwerkzeug zum Klaviere stimmen.
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Den richtigen Ton zu finden, ist eine Kunst und braucht Erfahrung. Zu Besuch bei Klavier Kamran.

INNSBRUCK. "Die Töne hören sich alle ganz anders an", sagt Klavierbaumeister Kamran Vahdat drückt den gleichen Ton auf drei verschiedenen Klavieren. Sie erklingen: Für den Laien hören sie sich gleich an, für ausgebildete Ohren ist es aber ein Unterschied, wie hell oder dunkel die Töne klingen. Im Klavierstudio des gebürtigen Iraners stehen dutzende Klaviere – Bösendorfer, Büthner, Nemetschke – , die entweder auf neue Besitzer, eine Renovierung oder auf das Stimmen und Intonieren warten. Er ist einer der wenigen Meister im Klavierbau im Lande. 1982 ist er von Iran nach Wien gekommen, um Musiker zu werden. Bald hat er gemerkt, dass das Musikerdasein wenig mit einem konkreten Einkommen zu tun hat, sondern mit viel Leidenschaft. Daher wollte er einen handwerklichen Beruf erlernen, der jedoch auch mit Klavieren zu tun hat. So kam er nach Innsbruck, wo ihn Leopold Czerny ausbildete. Zwischen '83 und '87 absolvierte er die Lehre und meint: "Aber auch nach vier Jahren weiß man noch nichts. Um den guten Ton zu hören und ihn zum Erklingen bringen, braucht es jahrelange Erfahrung. Eigentlich lernt man nie aus."

Arian und Kamran Vahdat in ihrem Klaviergeschäft.

Selbständig seit '93

1993 machte sich Vahdat selbständig und ist seither von der Andreas-Hofer-Straße aus Tirolweit unterwegs, um Klaviere und Pianos zu stimmen. Seit drei Jahren gibt es eine weitere erfreuliche Entwicklung: Auch sein Sohn, Arian Kamran, schlägt den gleichen Weg ein und ist, wenn alles nach Plan läuft, im März mit der Lehre fertig. Während der Lehre muss er mehrmals nach Wien fahren, denn dort gibt es die Instrumentenbauschule, wo er in der Theorie ausgebildet wird. Er fand erst zögerlich zu seiner Berufung, macht die Lehre aber sehr gerne. Wie er sagt: "Es ist sehr abwechslungsreich." Von Vor-Ort-Reparaturen über Angebotserstellung bis hin zur beinharten Politurarbeit an den Flügeln gibt es jede Menge Aufgaben zu erledigen. Ob Arian mal Klavier Kamran übernehmen wird, steht noch im Raum. Wie der Vater abschließend meint: "Im Normalfall machen sich Instrumentenbauer selbständig."

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