Tränen in den Augen
Der Leopold ist wieder da

Die Verantwortlichen vor dem neu enthüllten Leopoldsbrunnen.
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Vier Jahre lang war der Brunnen ohne Leopold. Seine Rückkehr war alles andere als sicher.

INNSBRUCK. Erst der Abriss der Stadtsäle, dann der Bau des Hauses der Musik und schlussendlich eine Haftungsfrage ließen Erzherzog Leopold V. aus der Öffentlichkeit verschwinden. Der gesamte Brunnen wurde 2015 – zum Start der Bauarbeiten rund um das Haus der Musik – abgebaut und restauriert. 2018 – bei der Fertigstellung des Hauses – kam zwar der Brunnen auf den Vorplatz wieder zurück, doch Erzherzog Leopold V., der in den Jahren 1623 bis 1630 Landesfürst Tirols war, blieb in Wien. Denn die Reiterstatue ist im Besitz von Schloss Ambras, welches die einzige Außenstelle des Kunsthistorischen Museums ist. Der Brunnen wurde nach dem Vorbild süddeutscher Lustbrunnen gestaltet. Die Figuren – Göttinnen der Antike –, die die Reiterstatue umringen, lösten zu Zeiten Andreas Hofers Entsetzen aus. Die lüsternen und nackten Bronzefiguren wollte der Freiheitskämpfer einschmelzen lassen. Stattdessen wurden die Figuren im Hofgarten und am Rennweg aufgestellt, bis der Brunnen seine heutige Form im Jahr 1893 bekam. In den letzten Jahren wurde er restauriert. Für die Direktorin des Schlosses Ambras, Veronika Sandbichler, war immer klar: "Der Leopold muss wieder her." Diese Idee ließ sich wegen der teuren Haftungsfrage – das Reiterstandbild ist 12 Millionen Euro Wert – aber erstmal nicht realisieren. Eine Kopie sollte das Original ersetzen, bis sich schlussendlich Stadt und Bund endlich einigen konnten und auch der Leopold in seiner Ursprungsform wieder auf den Sockel gestellt wurde. Die Statue – wahrscheinlich ein Bronzewerk Caspar Gras' – war für ihre Zeit ein weltbedeutendes Meisterwerk, aus gusstechnischer Sicht eine besondere Herausforderung. Nun soll er, gemeinsam mit den antiken Göttinnen, Innsbruck lange erhalten bleiben.

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