Der Wintersport bedroht das Wild
Das Wild wird auf eine harte Probe gestellt. Wintersportler sorgen für zusätzlichen Stress.
Das Schitourengehen, Variantenabfahren und Schneeschuhwandern erlebt seit einigen Jahren einen wahren Boom.
In Innsbruck ist dabei vor allem die Nordkette stark belastet. Für das Wild bedeutet das vor allem eines: Stress. „Insbesondere Gämse und Steinwild führen einen harten Überlebenskampf im winterlichen Hochgebirge. Den Wildtieren zuliebe sollten Felsregionen, von denen der Schnee abrutscht, oder die vom Wind abgewehten Grate und Kämme weiträumig umgangen bzw. umfahren werden. In solchen Gebieten finden die Tiere nämlich Nahrung, Schutz und Ruhe. Ruhe, die überlebensnotwendig ist“, appelliert die Jägerschaft.
Schwerer Überlebenskampf
Im Winter fährt das Wild die Körperfunktionen herunter, die Nahrungsaufnahme ist geringer. Wenn die Tiere aufgeschreckt werden, müssen sie den ganzen Körper hochfahren, das kostet sehr viel Energie. Geraten die Tiere in Panik flüchten sie oft bis zum Umfallen. Bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen sei der Überlebenskampf auch ohne zusätzlichen Stress schwierig genug. Deshalb appelliert Innsbrucks Bezirksjägermeister Anton Larcher: „Der Wald gehört allen, das ist mein oberstes Prinzip. Dennoch bitte ich alle WintersportlerInnen, nicht von den Forstwegen abzugehen, um das Wild nicht unnötig zusätzlich zu belasten.“
Ruhebereiche für das Wild
Als Lösung für dieses generelle Problem auf der Nordkette schlägt Larcher allgemeine „Ruhebereiche“ für das Wild, in denen das Betreten verboten ist, vor.
Ein Zeichen dafür, dass der Winter den Tiere besonders großes Durchhaltevermögen abverlangt, ist auch der hohe Futterverbrauch. Bisher wurde laut Larcher schon so viel Futter verbraucht wie im gesamten Jahr 2011. „Wir brauchen sicher die doppelte Futtermenge des letzten Jahres“, so Larcher.
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