Die Schattenseiten des Schlosslebens
Die Wohnadresse "Schloss Ambras" bedeutet lange nicht, dass alles märchenhaft ist.
INNSBRUCK. Ein Pfau als Haustier, ein Schlossgarten als Erholungsoase und eine Wohnung in historischen Gemäuern: Man würde meinen, wer im Schloss Ambras wohnt der muss es durch und durch fein haben. Dem ist aber nicht so! Seit Jahren versuchen die Anrainer eine Lösung für ihr Parkplatz-Problem zu finden. Besonders in letzter Zeit ist es immer unerträglicher geworden. Falls kein Parkplatz vorhanden ist, müssen die Anrainer – wenn sie alles nach Vorschrift machen – entweder in Aldrans oder unten in Amras parken. Der öffentliche Nahverkehr ist auch nicht sehr prickelnd: Höchstens mit der Linie 6 – die ja demnächst auch gedrosselt werden soll – könnte man in die Stadt kommen. Die verkehrt aber auch nur stündlich.
Jetzt noch kostenlos
Am Schloss Ambras ist das Parken jetzt noch kostenlos. Es gibt einen Busparkplatz etwas oberhalb des Schlosses und Parkplätze direkt auf der Zufahrtsstraße zum Haupttor. Das lädt einzelne dazu ein, den Parkplatz als Dauerlösung in Anspruch zu nehmen. Auch der neue Kaffeebetrieb im Schloss lockt BesucherInnen mit dem Auto an und die nahegelegene Forstmeile ist ebenfalls ein Anziehungspunkt, der von vielen Innsbruckern genutzt wird. Lange Zeit war die Parkplatzsituation nicht so prekär – seitdem die oben genannten Situationen vermehrt auftreten, wollen die Anrainer endlich eine geregelte Lösung finden. Die Liegenschaft gehört der Burghauptmannschaft und ist zum Teil Hoheitsgebiet der Stadt Innsbruck. Auch die für Verkehr zuständige Vizebürgermeisterin, Sonja Pitscheider, beschäftigt sich mit der Parkplatzsituation am Schloss Ambras. "Wir haben schon vor 1,5 Jahren einen Antrag eingebracht", so Pitscheider. Wegen weiteren Verhandlungen mit der Burghauptmannschaft – die ÖVP forcierte diese – ist die Sache stecken geblieben. Angedacht war eine Parkstraße, die wochentags von 9 bis 19 Uhr gebührenpflichtig genutzt werden kann.
Lösung in Sicht
Auch das Museum des Schloss Ambras – es ist ebenfalls Mieter – ist an einer Verbesserung interessiert. Sprecher Armin Berger erklärt: "Das ist uns eine Herzensangelegenheit. Wir sind ein Museum mit Weltruf, die Parkplatzsituation ist aber noch immer nicht gelöst." Nun soll wieder Schwung in die Angelegenheit kommen. Mit der Burghauptmannschaft habe die Stadt geklärt, wie die Parkraumbewirtschaftung ablaufen soll: Die Stadt Innsbruck wird auch den Parkplatz – der eine Liegenschaft der Burghauptmannschaft ist – mitbewirtschaften. Der Antrag soll im Herbst in den Stadtsenat kommen – mit den Gegenstimmen der ÖVP, die sich gegen die Parkraumbewirtschaftung im Allgemeinen ausspricht – und abgesegnet werden.
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