FC Wacker
Ein großer Trainer mit einer enttäuschenden Einstellung

Bgm. Lugger gratuliert der Meistermannschaft, Otto Bari´c ganz links im Bild. | Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-9314, Ph-9302
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  • Bgm. Lugger gratuliert der Meistermannschaft, Otto Bari´c ganz links im Bild.
  • Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-9314, Ph-9302
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Otto Bari´c sorgte 1971 für "grenzlosen" Jubel in Tirol. Mit dem FC Wacker Innsbruck holte er den ersten Meistertitel nach Innsbruck. Jetzt ist der 1933 geborene Trainer, der in Österreich bei Innsbruck, LASK, Sturm, Rapid, Steyr, Salzburg und im Team tätig war, verstorben. Waren die Meistertitel die schöne Seite an Otto Bari´c, sorgten seine Tiraden gegen Homosexuelle im Fußball für Enttäuschung.

Erfolgscoach

Barić begann seine Trainerlaufbahn in Deutschland und wurde 1970 wurde vom österreichischen FC Wacker Innsbruck als Trainer verpflichtet und gewann 1970/71 seinen ersten Meistertitel. Am 8. Mai 1972 ließ er sich jedoch beurlauben, vorläufig übernahm Co-Trainer Richard Kirchler die Betreuung der Kampfmannschaft, dem anschließend Branko Elsner folgte. Grund für den Rückttritt von Otto Barić’ war ein tätlicher Angriff auf ihn 2 Tage zuvor nach dem Match gegen den Linzer ASK (1:1) gewesen. Auch in der Presse wurde er durchaus heftig kritisiert. Insgesamt wurde der Coach 7 x Österreichischer Meister: 1971, 1972 (W. Innsbruck), 1983, 1987, 1988 (Rapid), 1994, 1995 (Salzburg), gewann dreimal den Österreichischen Pokal und stand mit österreichischen Mannschaften im UEFA-Pokal-Finale sowie im Finale des Europapokals der Pokalsieger.

Erster Titel

Otto Baric löste im Winter der Siaison 1970/71 Branko Elsner ab. Er errang mit dem damaligen FC Wacker Innsbruck den ersten Meistertitel, auf der Archivseite des FC Wacker ist zu lesen: "Das Spiel in Meidling wurde in Tirol live im Radio übertragen, in manchen Wirtshäusern gab es Freibier. Und zum ersten mal "brannte" die Nordkette, und vom Berg Isel wurden Böller abgeschossen. Landeshauptmann Wallnöfer verfügte eine Freinacht. Die Mannschaft erreichte in den Morgenstunden die Innsbrucker Innenstadt, und wurde begeistert von den Fans empfangen. Momente die keiner in seinem Fussballerleben vergisst. Für Buffy Ettmayer war es aber auch der Moment des Abschieds, er wechselte in die deutsche Bundesliga. Er ging als es am schönsten war, das gelingt nicht vielen Fussballern." Am 20. Juli 1971 beschlossen die Verantwortlichen des FC Wacker Innsbruck und der ebenfalls erstklassigen WSG Wattens die Konzentration des Fußballsports in Tirol und bildeten eine Spielgemeinschaft mit dem Namen SpG Swarovski Wattens-Wacker Innsbruck, abegekürzt SSW Innsbruck. Mit dieser Mannschaft folgte unter Otto Bari´c der zweite Meistertitel.

Auf "innsbruck-erinnert.at" ist ein Beitrag über den ersten Meistertitel zu finden.

Enttäuschung

2007 wurde Barić von der UEFA wegen homophober Äußerungen in einem Interview mit der kroatischen Zeitschrift Jutarnji list im Jahre 2004 zu einer Geldstrafe von 1825 Euro verurteilt. In einem Gespräch mit der Zeitschrift hatte Barić erklärt: „Ich weiß, dass es in meiner Mannschaft keine Homosexuellen gibt. Ich erkenne einen Schwulen innerhalb von zehn Minuten, und ich möchte sie nicht in meinem Team haben.“ Im Jahr 2004 hatte er sich in einem Interview mit der Schweizer Zeitung Blick ähnlich geäußert: „Meine Spieler müssen echte Kerle sein. Also können Homosexuelle bei mir nicht spielen, höchstens gegen mich.“ "Eine Fußballmannschaft ist eine Mannschaft. Und ein Schwuler ist immer ein Einzelner. Sprechen die Spieler von Ausflügen, Schwimmbad, Frauen oder ähnlichem, können sie nicht mitreden", sagte Barić im Vorfeld der EM 2008 der Zeitschrift Biber. Mit der Wendung "Schaun Sie" sorgte Otto Barić als "Otto maximale" immer wieder für Aufmerksamkeit.

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