Wärmestube Nikado
Eine Anlaufstelle die vor der Kälte schützt

Die Einrichtung Nikado ist eine Anlaufstelle und Wärmestube und bietet mehrere Schutz- und Aufenthaltsräume sowie einen geräumigen Außenbereich. | Foto: TSD
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  • Die Einrichtung Nikado ist eine Anlaufstelle und Wärmestube und bietet mehrere Schutz- und Aufenthaltsräume sowie einen geräumigen Außenbereich.
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Die Wärmestube Nikado in Innsbruck hat täglich von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet und ist seit vier Jahren eine Anlaufstelle für kalte Wintertage. 

INNSBRUCK. Die Notschlafstellen in Innsbruck sind seit dem ersten Kälteeinbruch in Betrieb, so auch die Wärmestube Nikado. Sie bietet täglich von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr ein warmes Plätzchen zum Verweilen und bietet Platz für bis zu 50 Schutzsuchende. Vor Ort sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) sowohl für die Organisation als auch für Beratungen – etwa zum Thema Arbeitssuche – verfügbar. Ziel ist es, vorurteilsfrei und auf Augenhöhe in den Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern zu kommen.

„Niemand in Tirol soll im Winter frieren müssen. Unsere Notschlafstellen sind unverzichtbare Einrichtungen, Nikado ergänzt dieses Angebot auch tagsüber. Solche Projekte sind essentiell, um Menschen in Obdachlosigkeit auch langfristig zu helfen. Die Beratung wird gut angenommen und die Zusammenarbeit mit Systempartnern im Bereich der Obdachlosenhilfe funktioniert einwandfrei. In den vergangenen Jahren konnte das Angebot kontinuierlich ausgebaut werden. Mittlerweile bietet das Zentrum Platz für bis zu 50 Schutzsuchende“,

betont der für die TSD zuständige LHStv Georg Dornauer.

Ergänzung zu den Notschlafstellen

Das Angebot von Nikado soll die Notschlafstellen in Innsbruck unterstützen bzw. entlasten. Andrea Cater-Sax von der TSD erklärt, warum das so wichtig ist:

„Unsere Erfahrung im Bereich der Notschlafstellen hat uns gezeigt, dass es für unsere Klientinnen und Klienten tagsüber oft keine Aufenthaltsorte gibt. Aus logistischen Gründen muss die Notschlafstelle in Innsbruck tagsüber geschlossen werden, um beispielsweise Reinigungsarbeiten durchzuführen. Um diese Lücke zu schließen, haben wir vor vier Jahren das Pilotprojekt Nikado ins Leben gerufen, das insbesondere im Winter als Wärmestube zur Verfügung steht. Zusätzlich finden die Klientinnen und Klienten im Zentrum soziale Kontakte und nutzen das Beratungsangebot."

Regelung des Alkoholkonsums

Einen besonderen Ansatz verfolgt das Zentrum auch hinsichtlich des Alkoholkonsums: Antialkoholische Getränke werden vor Ort angeboten, der Konsum von mitgebrachten niedrigprozentigem Alkohol ist erlaubt. Mit dieser Regelung hat das Team beinahe ausnahmslos positive Erfahrungen gemacht. „Wir haben mit der Einrichtung ein diskriminierungsfreies Zentrum schaffen. Der Fokus liegt auf einem friedlichen Miteinander unter den Klientinnen und Klienten, als auch mit der Nachbarschaft“, betont Gerda Ina Mattersberger, Mitarbeiterin der TSD und ausgebildete Peer-Beraterin im Nikado.

Über Nikado

Das Nikado richtet sich an alle Menschen, die einen warmen Aufenthaltsort, Kontakt oder Beratung suchen. Die Einrichtung ist ganzjährig auch an den Wochenenden geöffnet. Das Zentrum wird durch die TSD geleitet und durch das Land Tirol sowie die Stadt Innsbruck finanziert, wobei letztere die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Das Nikado befindet sich in der Matthias-Schmidt-Straße 10 in Innsbruck und kann unter der Telefonnummer +43 699 16340 130 kontaktiert werden.

Notschlafstellen und TSD-Kälte-HOTline

Für Menschen in Notsituationen, die keinen Schlafplatz haben, betreibt die TSD Notschlafstellen in Innsbruck, Kufstein und Lienz. Eine weitere Notschlafstelle in Innsbruck wird vom Roten Kreuz betrieben. Neben einer Schlafmöglichkeit und dem Zugang zu sanitären Einrichtungen bieten alle Notschlafstellen auch eine tägliche warme Mahlzeit sowie soziale Unterstützung an. Unter der Nummer 0512 21 44 7 kann zudem die TSD-Kälte-HOTline erreicht werden, um Personen, die im Freien übernachten, Hilfe zu organisieren. Dafür kommt in Innsbruck unter anderem der „Kältebus“ zum Einsatz. Die MitarbeiterInnen bringen die Betroffenen – sofern die Betroffenen dies wünschen – zur Notschlafstelle oder versorgen sie vor Ort.

Notschlafstellen in Innsbruck

Notschlafstelle Innsbruck (TSD)
Adresse: Schusterbergweg 73, 6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: ganzjährig, Montag bis Sonntag von 17.30 bis 9 Uhr (Einlass: von 17.30 bis 21 Uhr)

Winternotschlafstelle Innsbruck (Rotes Kreuz)
Adresse: Richard-Berger-Straße 10, 6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: 1. November 2023 bis 30. April 2024, Montag bis Sonntag von 18 bis 8 Uhr (Einlass von 18 bis 23 Uhr)
Weitere Einrichtungen in Innsbruck

Verein für Obdachlose – Teestube
Adresse: Kapuzinergasse 45, 6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 8 bis 13:00 (Cafebetrieb) Montag bis Samstag 8 bis 13.30 Uhr (Duschen, Zeit für Hygiene)

Caritas der Diözese Innsbruck – Katharinastube
Adresse: Rennweg 40, 6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 14 Uhr (Frühstück 9 bis 10.15 Uhr, Mittagessen 11 bis 13.15 Uhr, Duschen 9 bis 14 Uhr, Beratung: 9 bis 14 Uhr)

St. Vinzenzgemeinschaft – Vinzibus
Tägliche Ausfahrten: ab 18 Uhr St. Paulus Kirche, ab 18:30 Uhr Kapuzinerkloster, ab 19 Uhr alte Markthallengarage

Die Einrichtung Nikado ist eine Anlaufstelle und Wärmestube und bietet mehrere Schutz- und Aufenthaltsräume sowie einen geräumigen Außenbereich. | Foto: TSD
Das Nikado findet sich in der Matthias-Schmidt-Straße 10 in Innsbruck und kann unter der Telefonnummer +43 699 16340 130 kontaktiert werden. | Foto: TSD
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