„Tiroler Edle Hof-Schokolade“
Eine Schokolade aus längst vergangener Zeit

Tiroler Edle Initiatorin Therese Figl und Chocolatier Hansjörg Haag freuen sich über den außergewöhnlichen Fund und ihre neue "alte" Schokoladenkreation. | Foto: Tiroler Edle
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  • Tiroler Edle Initiatorin Therese Figl und Chocolatier Hansjörg Haag freuen sich über den außergewöhnlichen Fund und ihre neue "alte" Schokoladenkreation.
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Ein Schokoladenrezept aus dem Jahr 1760 sorgt in Innsbruck für eine kulinarische Zeitreise. Mit der „Tiroler Edle Hof-Schokolade“ bringen Therese Fiegl und der Landecker Chocolatier Hansjörg Haag erstmals eine Schokolade aus der Zeit Maria Theresias auf den Markt.

INNSBRUCK. Das über zweihundert Jahre alte Rezept wurde von Therese Fiegl an einem Ort entdeckt, wo man zunächst keine Schokolade vermutet: Im Archiv der Innsbrucker Stadtapotheke. Darauf hingewiesen hat sie Andreas Winkler, Historiker und Spross einer alteingesessenen Innsbrucker Apothekerfamilie, der bei seinen Recherchen im hauseigenen Apothekenmuseum auf das Rezept gestoßen ist. Die Unternehmerin ist immer auf der Suche nach regionalen Raritäten und freute sich sehr über den außergewöhnlichen Fund. 

Purer Luxus

Im 18. Jahrhundert galt Schokolade als absolutes Luxusprodukt und wurde ausschließlich getrunken. Nur der Adel oder dem wohlhabenden Volk war es vergönnt, die Süßigkeit zu genießen. Der Kakaobaum wurde im Lateinischen auch als "die Speise der Götter" bezeichnet und Schokolade hatte daher angebliche eine lebensstärkende, stimmungsaufhellende und aphrodisierende Wirkung. Therese Fiegl war sofort davon überzeugt, dass das handgeschriebene Rezept von großem Wert ist, handelte es sich dabei doch um eine erprobte Rezeptur aus den historischen Anfängen eines Geschmacksbooms, der bekanntlich bis in unsere Zeit anhält.

Ein schwieriger Start

Anfangs war die Umsetzung der Rezeptur für den Landecker Chocolatier Hansjörg Haag, mit dem Therese Fiegl die "Tiroler Edle" entwickelt und aufgebaut hatte, eine Herausforderung. Denn Schokoladen wurden damals noch ohne Milch respektive Milchpulver hergestellt und haben daher eine ganz andere Konsistenz. Doch die beiden ließen nicht locker und tüftelten so lange, bis das Ergebnis stimmte.

„Irgendwann waren alle Skeptikerinnen und Skeptiker in meinem näheren Umfeld, die sich für die Idee zunächst gar nicht erwärmen konnten, geschmacklich restlos überzeugt“,

erzählt Therese Fiegl.

Eine geschmackliche Zeitreise

Die neue alte Schokolade, die nun als „Tiroler Edle Hof-Schokolade“ auf den Markt kommt, entpuppt sich in der Verkostung tatsächlich als regelrechte Gaumenfreude. Die festlich und gleichzeitig exotische Gewürzmischung aus Zimt, Nelken und Langpfeffer verleiht den dünnen Täfelchen, die auch in Milch aufgelöst und als heiße Schokolade genossen werden können, ein außergewöhnliches Aroma, das sich, wie Chocolatier Haag erzählt, erstaunlich lang im Mund und am Gaumen halte.

„Das erklärt wohl auch, warum man Schokolade ursprünglich für einen Lebensbalsam, also für eine besonders schmackhafte Medizin hielt. Das Besondere an der wiederentdeckten Hofschokolade ist, dass sie uns die Gelegenheit eröffnet, ganz unmittelbar an die Geschmackserlebnisse einer Zeit anzudocken, deren sehr speziellen Geist wir bis dato hauptsächlich über Musik, Literatur, Bauwerke, Geschichtsbücher und Museen erfahren und erspüren konnten. Nun erhalten wir mehr als nur eine Ahnung davon, was Mozart und Goethe, der nachweislich nie ohne Schokolade reiste, in Hochgefühle versetzte. Wir holen uns mit diesen Schokolädchen somit ein Stück Genuss-Geschichte in die Gegenwart und in unseren Gaumen,“

so Andreas Winkler über den historischen Fund.

Hier gibt es die Schokolade:
Die „Tiroler Edle Hof-Schokolade“ ist sowohl im Tiroler-Edle-Onlineshop, im Schoko-Laden Haag in Landeck als auch im Concept Store Tiroler Edles in der Innsbrucker Seilergasse erhältlich und natürlich im Stammhaus der Rezeptur, in der Innsbrucker Stadtapotheke Winkler unter den Lauben der Herzog-Friedrich-Straße.

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