Jugendredewettbewerb
Es ist Zeit der Jugend Gehör zu schenken
Bewegend, informativ, witzig und appellierend – die Jugendlichen aus Innsbruck und der näheren Umgebung, haben viel zu sagen. Genau das haben sie auch auf eindrucksvolle Weise bei der Vorausscheidung des Jugendredewettbewerbs bewiesen.
Bereits zum 70. Mal findet heuer der Jugendredewettbewerb statt. Neben den Bezirksausscheidungen und dem Landesfinale wird heuer auch das Bundesfinale in Innsbruck stattfinden. Um es dorthin zu schaffen, mussten die TeilnehmerInnen der Bezirksausscheidung Innsbruck/Innsbruck Land-Ost am Freitagnachmittag erst einmal die fünfköpfige Fachjury, der unter anderem die Innsbrucker Stadträtin Christine Oppitz-Plörer angehörte, überzeugen. Mit Reden über Klimawandel, Musik, Neid, die Vorzüge von ChatGPT für Hausaufgaben, den "Problemwolf", Handynutzung, Glaube, aber vor allem auch mit ihren sehr persönlichen Texten über die Psyche, Autismus und den Problemen der Barrierefreiheit gaben die Teilnehmer tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt. Die Jury musste neben dem Inhalt, auch die Präsentation, den Aufbau und die Qualität der verwendeten Sprache bewerteten. Zusätzlich mussten sich alle TeilnehmerInnen im Anschluss an ihre Redebeiträge auch den Fragen von Juror Christian Kölls stellen.
Beeindruckende Redekünste
Sowohl die TeilnehmerInnen aus der Unterstufe in der freien Rede als auch der Spontanrede sowie alle Teilnehmer der Oberstufe taten dies heuer mit Bravour. Obwohl sich jede und jeder Einzelne für den hervorgebrachten Mut vor einer Jury zu sprechen, als Sieger fühlen durfte, hatte das fünfköpfige Gremium dennoch die schwierige Aufgabe pro Altersklasse und Kategorie die jeweiligen Finalisten für das Landesfinale zu ermitteln. Den Sieg in der klassischen Rede holte sich wie bereits im vergangenen Jahr Juliana Rössler aus der HTL Anichstraße. Sie machte mit ihrem Beitrag "eine Rede über Reden" in eindrucksvoller Weise auf die manipulativen Kräfte von Rednern aufmerksam. Auch Noah Neumann aus dem BRG in der Au schaffte mit seiner Rede über die Situation der Barrierefreiheit in der Öffentlichkeit den Sprung ins Finale. Speziell mit seinen Ausführungen über die Barrieren in den Köpfen vieler nicht behinderter Menschen öffnete er neben den Augen auch viele Herzen.
Hört der Jugend zu!
Wie schon im vergangenen Jahr standen auch heuer wieder sehr viele Rednerinnen mit Beiträgen über ihre eigene Psyche und der ihrer Schulkolleginnen am Rednerpult. Im kollektiv fragten sie sich, warum es "noch immer keinen Platz für Idioten" (so der Titel) gibt. An diesem Nachmittag brauchte man keine Studien heranzuziehen, um zu sehen, dass die Jugendlichen in schier unerträglicher Weise unter der Pandemie gelitten haben. Neben dem Fehlen an Betreuungsplätzen, machten sie auch darauf aufmerksam, dass das alleinige zuhören und wahrgenommen werden von Erwachsenen schon sehr helfen würde. Suizide sind in der Gruppe der Jugendlichen die häufigste Todesursache, gesprochen wird darüber kaum. Solltest du schlimme oder suizidale Gedanken haben, erreichst du unter der Rufnummer 147 rund um die Uhr jemanden, der deine Sorgen ernst nimmt.
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Bericht von der Bezirksausscheidung aus dem Vorjahr:
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