Egerdachstraße 34
Fehlende Bürgerinformation sorgte für Unruhe

Im Bereich Egerdachstraße 34 ist die Verbauung geplant. | Foto: city-map.innsbruck.gv.at
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Im Rahmen der Gemeinderatssitzung stand das Projekt Egerdachstraße 34 auf der Tagesordnung. Vonseiten des Bauausschusses wurde eine entsprechende Bürgerinformation des Projekttreibers an die Bürgerinnen und Bürger empfohlen. Da diese nicht stattfand, gab es im Gemeinderat entsprechende Unruhe.

INNSBRUCK. Bereits 2020 fand der entsprechende Architektenwettbewerb für die Bebauung des Grundstückes, mit einer Nettobaulandfläche von rund 11.300 m2, statt. Das Grundstück an der Egerdachstraße liegt auf einem topografisch prägenden Schwemmkegelrand, welcher zur Klappholzstraße einen Höhenabfall von fast drei m aufweist (bei dem betroffenen Anrainer bedeutet dies in etwa eine Geschosshöhe). Die städtebauliche Struktur nördlich des Grundstückes ist durch eine offene Bebauung mit kleineren, teils gekuppelten Wohnhäusern gekennzeichnet. Im Süden befindet sich ein langgezogener leicht geknickter vier‐ bis fünfgeschoßiger Wohnbau parallel verlaufend zur Amthorstrasse.

Gemeinderat

Entwurf des Flächenwidmungsplanes Nr. PR-F25, Pradl, Bereich Egerdachstraße 34, Gp. 1386, KG Pradl, 2. Entwurf, gemäß § 36 Abs. 2 TROG 2022: Die Auflage des 2. Entwurfs für eine verkürzte Auflagezeit wurde mehrheitlich beschlossen.

Der Flächenwidmungsplan (FWP) baut auf das ÖROKO 2.0 auf und regelt den konkreten Verwendungszweck jeder einzelnen Parzelle, also die Nutzungsart aller Flächen in Innsbruck und legt damit die räumlich-funktionelle Gliederung des Gemeindegebietes fest. Der Bebauungsplan (BBP) baut auf dem Flächenwidmungsplan auf und legt fest, wie das Bauland erschlossen und bebaut werden darf. Er ist das planerische Instrument zur Regelung und nachvollziehbaren Gestaltung der Bauvorhaben. Gegen einen Flächenwidmungsplan kann man nicht berufen, jedoch können Einwendungen gegen geplante Widmungen vorgebracht werden.

Bedenken

Die Anrainer sprechen sich nicht gegen die Verbauung des Areals aus und haben gegen eine maßvolle und die Anrainerinteressen berücksichtigende Verbauung keine Einwendungen. Zum vorliegenden Projekt halten die Anrainer fest: "Das Projekt stellt sich entlang der Egerdachstraße als geschlossene Blockrandbebauung mit einer Wandlänge von über 170 m und mit Gebäudehöhen von drei bis fünf Geschossen dar, welche mit einem achtgeschossigen Gebäudeturm am Ende der Straße (Ecke Kravogl- und Klappholzstraße) abgeschlossen wird. Für die im Norden entlang der Egerdachstraße um ein Geschoss tiefer liegenden Anrainer bedeutet dies, auf eine Länge von mehr als 170 m mit „Quasi-Gebäudehöhen“ von vier bzw. sechs Geschossen konfrontiert zu sein, d.h. mit Wandhöhen, die zum Teil mehr als das Doppelte (beim Turm um das Dreifache) jener im Norden angrenzenden Gebäude darstellen. Durch das Fehlen entsprechender „Baukörperlücken“ kommt es dadurch im unmittelbaren Anrainerbereich zu massiven Beeinträchtigungen der Belichtung und Besonnung und somit in den energie- und klimatechnisch maßgebenden Wintermonaten zu unzumutbaren Beschattungen. Wie entsprechende Untersuchungen zeigen, gehen diese Beeinträchtigungen in der Hauptwinterzeit zum Teil tief in das angrenzende Siedlungsgebiet hinein."

Anwohner fürchten den Verlust von Licht und Sonne

Interesse

Der gemeinderätliche Bauausschuss hat einen Lokalaugenschein durchgeführt, das Interesse der Anrainerinnen und Anrainer war enorm. Mit Luftballons wurde auch die geplante Bauhöhe dargestellt. Die betroffenen Anrainerinnen und Anrainer hoffen auf ein politisches Einsehen und entsprechender Berücksichtigung ihrer Anliegen beim geplanten Bauprojekt. GR Gerald Depaoli meint:

"Der Bürgermeister, der Stadtsenat und der Gemeinderat werden es verantworten müssen, wenn hunderten Anwohnern und Familien in der Egerdachstraße jedes Recht auf Licht und Sonne durch eine 17 meter hohe Mauer geraubt wird."

Luftballons über den Bäumen zeigen die geplante Bauhöhe. | Foto: zvg
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Im Bereich Egerdachstraße 34 ist die Verbauung geplant. | Foto: city-map.innsbruck.gv.at
Luftballons über den Bäumen zeigen die geplante Bauhöhe. | Foto: zvg
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