Feuer und Flamme gegen die Not von Frauen

Nichte Elisabeth Dengel, Sr. Dr. Rita Schiffer, Sr. Dr. Beate Glania und Nichte Mariafranziska Dengl-Raiter (v. l.) vor dem Veranstaltungsplakat
5Bilder
  • Nichte Elisabeth Dengel, Sr. Dr. Rita Schiffer, Sr. Dr. Beate Glania und Nichte Mariafranziska Dengl-Raiter (v. l.) vor dem Veranstaltungsplakat
  • hochgeladen von Mag. Monika Himsl

Am 25. September gedachten der Verein der Freude von Anna Dengel und die Universität Innsbruck mit einem spannenden Vortragsabend des 90. Tages der Ordensgründung der Missionsärztlichen Schwestern im Kaiser Leopoldsaal der Theologischen Fakultät Innsbruck.

Die frischgebackene Ärztin Dr. Anna Dengel wollte ab 1920 „einer Not abhelfen, die nur von Frauen behoben werden konnte“, nachdem sie bei ihrem ersten Arbeitseinsatz in Indien die schreckliche Gesundheitssituation der hinduistischen und muslimischen Frauen kennenlernte. Sie durften aufgrund ihrer Traditionen nicht von einem männlichen Arzt angesehen werden. Damit waren sie etwa bei der Geburt praktisch ohne ärztliche Hilfe. Auch die hygienischen Zustände bei Geburten führten sehr häufig zu Kindbettfieber und Tod.

Glauben und Heilen

Die 1892 in Steeg im Lechtal geborene Anna hatte selbst sehr früh die Mutter verloren und wusste so, was das für eine kinderreiche Familie bedeutete. Zugleich wollte sie aber auch ihrer geistlichen Berufung folgen und in einen Missionsorden eintreten. Allerdings verbot ein jahrhundertealtes Kirchenrecht jede medizinische Tätigkeit von Ordensleuten. In seinem bewegenden Vortrag über Anna Dengels „würzige“ Lebensgeschichte schilderte Univ. Prof. Dr. Jozef Niewiadomski, wie diese Ärztin für ihre Ideale kämpfte und schließlich doch ihren eigenen Missionsärztlichen Orden und insgesamt 48 Krankenhäuser gründen konnte.

Heutige Nöte

Anschließend erzählte Sr. Dr. Beate Glania MMS, Pastoralreferentin und Pastoralpsychologin in Frankfurt, anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte, wie sich das „Charisma der Missionsärztlichen Schwestern“, bis heute weiter entwickelt hatte - denn jede Zeit und jede Region hat ihre eigenen Nöte, auf die das „Charisma des Heilens“ antworten kann. Heute besteht die Gemeinschaft der „Medical Mission Sisters“ aus 540 Schwestern aus 23 Nationen.

Zwei Schwestern, zwei Nichten

Da auch eine in einem äthiopischen Missionskrankenhaus arbeitende deutsche Ärztin des Ordens, sowie zwei Nichten von Dr. Anna Dengel anwesend waren, gab es natürlich beim anschließenden Buffet viele sehr interessante Gespräche. Der Obmann des Freundesvereins, der das Andenken an diese große Tirolerin lebendig halten möchte, Ing. Reinhard Heiserer, bat um finanzielle Unterstützung durch Spenden oder auch den Kauf einer Anna-Dengel-Statue der Künstlerin Sandra Brugger. An einem Büchertisch der Tyrolia-Buchhandlung konnten Interessierte auch das Buch „Das Unmögliche wagen - Anna Dengel, Ärztin, Missionarin, Ordensgründerin“ erwerben.
Mehr Informationen zu Anna Dengel auf der Homepage des Vereins.

www.freundeannadengel.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.