Skurril
Geisterpremieren am Landestheater

Sie mögen staunen, aber es ist war: Das Landestheater macht drei Premieren im November. | Foto: Andrea Leichtfried
  • Sie mögen staunen, aber es ist war: Das Landestheater macht drei Premieren im November.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Die neue Verordnung treibt skurrile Blüten: Auch, wenn es keine Zuseher gibt, macht das Landestheater drei Premieren im November.

INNSBRUCK. Dass gestern Andreas Tentschert "Musik für die Vögel" im Treibhaus spielte, ist scheinbar nicht einzigartig. Der Tiroler Pianist sprang nicht nur für den finnischen Musiker Iiro Rantala ein, der gestern im Volksgarten ein Konzert hätte geben sollen, sondern spielte auch vor leeren Stühlen. Es war eine Hommage an die aktuell verunmöglichte Situation von Kunst und Kultur, ein Gedenkkonzert an verstorbene Musikerlegenden und die Opfer des Terroranschlags in Wien. Nur gehört hat es das Publikum nicht.

Drei Premieren im November

Ähnlich wird es im Landestheater im November zugehen. Drei Premieren werden vor leerem Haus stattfinden. Am 14. November Katja Kabanowa, am 15. November Eine Weihnachtsgeschichte und am 26. November Alter Ego. Eine skurrile Angelegenheit, gibt es doch kein Publikum, das klatschen würde und auch eine Live-Übertragung ist nicht geplant.
Für Landestheater-Pressesprecherin Désirée Walter sind Geisterpremieren aber nicht weiter verwunderlich: "Im Vergleich zum Lockdown im Frühling haben wir im Theater kein Berufsverbot und wir wollen startklar sein für den Moment, wann es wieder losgehen kann." Es geht schließlich nicht nur um die Schauspielerinnen und Schauspieler in einer Produktion, sondern auch um die TontechnikerInnen, BühnenbildnerInnen oder das Orchester. "Alle Abläufe müssen geprobt werden und sitzen. Somit bleibt auch die Premiere nicht aus. Lampenfieber inklusive." Auch, wenn die Stimmung im Theater durch den verordneten Lockdown und die gestrichenen Vorstellungen etwas bedrückt ist, ist man gleichzeitig  erleichtert, dass irgendwie weitergearbeitet werden kann. Und ganz ohne Publikum wird man nicht auftreten müssen. Neben der Theater-Crew, die am Stück mitgewerkt hat, hat auch die Presse eine Einladungen erhalten. Standing-Ovations sind also auch nicht ausgeschlossen – nur eben mit geringerer Lautstärke.

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