Diabetes, Tinnitus, Demenz, Schlaganfall
Gesundheitstour hält in Hötting, O-Dorf, Amras, Sieglanger

- Stellten die Gesundheitstour, die ab kommenden Freitag in den Stadtteilen Halt macht: Verena Bramböck (Koordinationsstelle Demenz), Agnes Loidl (Diabetikervereinigung), Josef Marksteiner (Vorstand Psychiatrie und Psychotherapie A, LKH Hall), Vizebürgermeister Johannes Anzengruber, Renate Scharler (Plattform Schlaganfall) und Karin Nail (Tinnitus Tirol) (v.l.)
- Foto: IKM/W. Giuliani
- hochgeladen von Viktoria Gstir
INNSBRUCK. Die Stadt Innsbruck startet am kommenden Freitag eine Gesundheitstour durch vier Stadtteile. Ziel der Aktion sei es, Bürgerinnen und Bürgern vor Ort eine niederschwellige Möglichkeit zu geben, sich über professionell über gesundheitsrelevante Themen zu informieren, heißt es.
Diabetes, Tinnitus, Demenz, Schlaganfall:
Fachleute und Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen geben an den vier Standorten In Innsbruck zu den jeweiligen Termin Auskunft zu Diabetes, Tinnitus, Demenz und den richtigen Umgang mit Angehörigen nach einem Schlaganfall. Medizinische Dienstleistungen wie Blutzucker- und Blutdruckmessungen sowie Diabetes-Einzelberatungen bzw. Informationen über den Hausnotruf runden das Programm ab. Das gesamte Angebot ist kostenlos und kann von allen Interessierten in Anspruch genommen werden.
„Durch Corona sind zahlreiche Gesundheitsthemen in den Hintergrund getreten, die jedoch viele Menschen interessieren. Aus diesem Grund starten wir die Gesundheitstour durch die Innsbrucker Stadtteile, bei denen es darum geht, Informationen leicht zugänglich zu machen. Es ist uns gelungen, ausgewiesene Expertinnen und Experten und wichtige Organisationen wie das Rote Kreuz dafür zu gewinnen“
, erklärt Vizebürgermeister Anzengruber.
Hilfe zur Selbsthilfe
Bei der Gesundheitstour in den Stadtteilen sollen grundlegende Informationen zu relevanten Krankheitsbildern weitergegeben werden. Dies betrifft etwa das Thema Demenz. Laut Statistik des Landes Tirol galten 2020 mehr als 12.000 Personen hierzulande daran erkrankt. Auslöser dafür ist meist eine Krankheit des Gehirns, die Symptome sind aber höchst unterschiedlich. „Während des Verlaufs lassen das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen und die sprachlichen und motorischen Fähigkeiten nach. Der Alltag für die Betroffenen verändert sich und lässt sich oft schwieriger bewältigen“, erläutert Josef Marksteiner, Vorstand der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie A am Landeskrankenhaus Hall. Verena Bramböck, Leiterin der Koordinationsstelle Demenz am Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol, ergänzt: „Es gibt eine Reihe an Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige, die den Alltag mit den Veränderungen erleichtern. Der frühzeitige Aufbau eines Unterstützungsnetzwerkes ist daher oftmals sehr hilfreich“.
Schlaganfall-Plattform:
Konkrete Hilfe für Betroffene und pflegende Angehörige hat sich der Verein Schlaganfall-Plattform Tirol zum Ziel gesetzt. Die Selbsthilfegruppe besteht bereits seit Jänner 2000 und wurde auf Wunsch von Angehörigen von Schlaganfall-Patienten gegründet, um sich treffen, austauschen bzw. Wünsche und Bedürfnisse bewusst machen zu können.
„Es geht darum, dass man sich nicht mehr allein und allein gelassen fühlt. Soziale Kontakte sind Erfolgserlebnisse, die in der Gruppe entstehen. Dadurch kann das Selbstvertrauen wachsen und neue Kraft für eigene Initiativen entstehen“
, ist Renate Scharler, Obfrau des Vereins, überzeugt. Bei den Gruppentreffen werden Defizite der Betroffenen durch eine ausgebildete Ergotherapeutin behandelt, die Angehörige in Pflege und Betreuung dadurch entlastet.
Wenn das „Klingeln" im Ohr nicht aufhört
Unter einem Tinnitus versteht man jede Art von Kopf- und Ohrgeräuschen, die auf keine äußere Schallquelle zurückzuführen sind. Es existieren sowohl objektive, stethoskopisch erfassbare als auch subjektive Arten, die nur Betroffene selbst hören können. „Nichtbetroffene können kaum verstehen, wie ein Tinnitus wirkt und welche Auswirkungen er auf das Leben haben kann. Für einen Teil der Betroffenen bedeutet er dauernden psychischen Stress. Das greift in alle Lebensbereiche ein“, führt Mag.a Karin Nail, Gruppensprecherin der Selbsthilfegruppe TINNITUS TIROL aus. Schlafstörungen, Panikzustände oder Depressionen können die Folge sein. Die Selbsthilfegruppe trifft sich einmal im Monat, um sich auszutauschen und Beteiligte zu unterstützen.
Volkskrankheit Diabetes?
Die Zahl der Diabetikerinnen und Diabetiker in Österreich wird auf rund eine Millionen geschätzt, Tendenz steigend. Eine hohe Zahl von Diabetes-Betroffenen weiß allerdings über ihre Erkrankung nicht Bescheid. „Diese Personen sind ohne ärztliche Betreuung besonders gefährdet, rasch Diabetes-Folgeschäden zu entwickeln. Daher ist die Früherkennung der Krankheit sehr wichtig“, sagt die Beraterin DGKS Agnes Loidl von der Österreichischen Diabetikervereinigung. Grundsätzlich unterscheidet man bei Diabetes zwei Typen: bei Typ 1 muss von Anfang an das Hormon Insulin gespritzt werden, das den Zuckerhaushalt regelt und aufgrund einer krankheitsbedingten Schädigung nicht mehr vom Körper produziert werden kann. Diabetes Typ 2 oder auch Diabetes mellitus betrifft Menschen vor allem im Erwachsenenalter. Es handelt sich um einen schleichend einsetzenden Insulinmangel beziehungsweise eine Störung der Insulinwirkung. Ursachen sind unter anderem erblich bedingt, können aber auch mit äußeren Einflüssen wie Ernährung zusammenhängen.
Termine in den Stadtteilen
- Freitag, 16. Juli, 15.00 bis 20.00 Uhr, Vereinsheim Hötting
- Freitag, 6. August, 15.00 bis 20.00 Uhr, Mehrzwecksaal Olympisches Dorf
- Samstag, 7. August, 10.00 bis 17.00 Uhr, Vereinsheim Amras
- Freitag, 13. August, 15.00 bis 20.00 Uhr, Pfarrsaal Sieglanger (inklusive Blutspendedienst)
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