Heisz ersetzt Buchacher: Rotes Personalkarussell dreht sich munter weiter
Nach dem unerwarteten Kandidaturverzicht von Thomas Pupp und der Wahl von Helmut Buchacher soll es nun doch eine Frau – Irene Heisz – richten.
Auf die Nachfrage, ob es in der SPÖ derzeit etwas chaotisch zugehe, regierten Landesparteichefin Elisabeth Blanik und Stadtparteichef Helmut Buchacher ziemlich eingeschnappt. Tatsächlich zauberte der Stadtparteivorstand heute (Samstag) eine neue Bürgermeister- und Spitzenkandidatin aus dem Hut, die am Stadtparteitag vor wenigen Wochen noch nicht einmal Parteimitglied war.
"Seit 10 Tagen SPÖ-Mitglied"
Irene Heisz – ehemalige Reporterin der TT, jetzt als freie Journalistin, Moderatorin und Autorin tätig – will für die SPÖ "Mandate dazu gewinnen und es in die Stichwahl schaffen". Dass Heisz erst seit 10 Tagen Mitglied der SPÖ ist, stört die Genossen dabei offenbar ebensowenig, wie die Tatsache, dass Heisz derzeit nicht in Innsbruck wohnt und daher auch kein passives Wahlrecht besitzt. "Bereits vor meiner Kandidatur habe ich und meine Familie geplant, nach Innsbruck zu ziehen", beteuert die Neo-Politikerin.
Gegen Votum des Stadtparteitages
Noch im März war Stadtparteiobmann Helmut Buchacher auf einem außerordentlichen Stadtparteitag zum Spitzenkandidaten gewählt worden. Diese Votum der Parteibasis wurde nun durch die Bezirksparteileitung "overruled". „Mit Irene Heisz konnte ich nun eine Frau gewinnen, die unsere Bewegung stärkt, mit der wir uns breiter aufstellen. In vielen Gesprächen in den vergangenen Wochen hat sich herauskristallisiert, dass wir uns sehr gut ergänzen. Aus diesem Grund trete ich einen Schritt zur Seite und mache neben mir Platz. Ich bin überzeugt davon, dass dies die beste Entscheidung im Sinne der SPÖ Innsbruck ist“, begründet Buchacher seine überraschende Entscheidung.
Neuer Parteitag muss Entscheid absegnen
Offiziell gewählt werden die KandidatInnen bei einem ordentlichen Stadtparteitag, der planmäßig im Herbst ansteht. Buchacher kündigte an, dort auf Platz zwei der Liste zu kandidieren. Auch als Stadtparteivorsitzender werde er sich der Wiederwahl stellen. Somit geht die SPÖ mit einer Doppelspitze in den Wahlkampf. Eine Konstellation, die bereits bei anderen Parteien nur mäßigen Erfolg brachte.
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