Immobilienmarkt Innsbruck
Immobilienunternehmen macht Werbung für "Betongold in stürmischen Zeiten"

Ein Schnäppchen kann man die Wohnungen im Stadtcarré nicht nennen. | Foto: Screenshot
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  • Ein Schnäppchen kann man die Wohnungen im Stadtcarré nicht nennen.
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"In stürmischen Zeiten sind Immobilien ein sicherer Hafen". Während sich die Krise global immer weiter hochschaukelt, empfiehlt ein Immobilienunternehmen in "Betongold", also Immobilien, anzulegen. Unter anderem auch in einem umstrittenen Projekt in Innsbruck: Dem Stadt-Carré.

INNSBRUCK. Vermögen in Immobilien anzulegen ist nichts Neues. Und auch nicht das Problem, das Anlegerwohnungen mit sich bringen: Sie werden kaum vermietet und bleiben leer. Das wiederum kurbelt die Preise am Wohnungsmarkt an. Ein Teufelskreis. Das Problem ist in Innsbruck weithin bekannt.

Betongold als sichere Anlage

Während aus wirtschaftlichen Überlegungen in der aktuell angespannten Situation eine Anlage in Immobilien mehr als verständlich ist, spitzt das die Situation an einem ohnehin nervösen Immobilienmarkt – wie das in Innsbruck bekanntlich gegeben ist – noch weiter zu. Deshalb stößt eine Aussendung des Immobilienunternehmens so sauer auf: In ihr wird "Betongold", wie man Anlegerwohnungen nennt, angepriesen.

Stadtcarré-Wohnungen: 9.500 Euro/qm

In der Aussendung ist ein Leuchtturm zu sehen, der in den "sicheren Hafen" lockt. Wer sich die Wohnungspreise ansieht, wird augenblicklich feststellen können, es handelt sich nicht um Schnäppchen, die auf die Mittelschicht zugeschnitten wären.
So sind die Wohnungen zum Beispiel im Stadt-Carré in Wilten in drei Kategorien geteilt: Micro, Classic und Premium. Man kann sogar einen digitalen Rundgang im umstrittenen Wohnungsprojekt machen. Eine 28,53 qm große Wohnung kostet hier 272.000 Euro – der Quadratmeterpreis liegt somit bei über 9.500 Euro. Das sind beinahe 1.000 Euro mehr, wie der durchschnittliche (sehr hohe) Immobilienpreis in Innsbruck – laut wohnungsboerse.net  – ist.
Ebendieses Projekt, das nun in die Verkaufsphase gekommen ist, war von öffentlicher Kritik betroffen. Erst wollten die BewohnerInnen der ehemaligen ÖBB-Wohnungen nicht ausziehen, später kritisierte SPÖ, dass der Mehrwert für die Öffentlichkeit nicht gegeben ist. 200 freifinanzierte Wohnungen stehen 40 Studierendenzimmern entgegen. Das Projekt wurde trotzdem umgesetzt und gelangt nun zügig zum Verkauf.

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