Keine sexuellen Übergriffe
Leitstellen-Betriebsrat weist Vorwürfe auf das schärfste zurück

"Keine sexuellen Übergriffe in der Leitstelle Tirol", Betriebsrat wehrt sich gegen anonymes Schreiben. | Foto: Leitstelle
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  • "Keine sexuellen Übergriffe in der Leitstelle Tirol", Betriebsrat wehrt sich gegen anonymes Schreiben.
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Ein anonymes Schreiben Vorwürfe der sexuellen Belästigung in der Leitstelle Tirol wird vom Betriebsrat der Leitstelle auf das schärfste zurückgewiesen. Mitarbeiterinnen der Leitstelle schildern die Arbeitsbedingungen und widerlegen die Unterstellungen.

INNSBRUCK. Die Veröffentlichung von Artikeln über die Arbeitsbedingungen sowie Vorwürfe der sexuellen Belästigung in der Leitstelle Tirol führt zu einer Stellungnahme des Betriebsrats. "Da in diesen Artikeln Unwahrheiten der Öffentlichkeit zugängig gemacht wurden, möchte hiermit der Betriebsrat der Leitstelle Tirol eine Gegendarstellung einbringen", informiert Lukas Leitner, Betriebsrat der Leitstelle.

Schärfste Zurückweisung

“Zu den sehr befremdlichen Artikeln wollen wir seitens des Betriebsrates und somit auch im Namen der Mitarbeitenden eine Stellungnahme abgeben. Vorweg dürfen wir festhalten, dass seitens des Mediums keine Kontaktaufnahme mit dem Betriebsrat der Leistelle Tirol stattgefunden hat.

Leider wurde hier aufgrund eines anonymen Schreibens ohne entsprechender Recherchearbeit (zum Beispiel Kontakt mit aktiven Mitarbeitenden oder dem Betriebsrat) mehrere Artikel publiziert, welche sowohl das Image der Leitstelle Tirol verschlechtern als auch die psychische Belastung der Mitarbeitenden erhöht.

Tagtäglich wird in der Leitstelle Tirol qualitativ hochwertige Arbeit für die Bevölkerung Tirols und deren Gäste geleistet. Aufgrund der Unterstellungen, welche durch ein Medium in die Öffentlichkeit getragen wurden, werden die Mitarbeiter und die Arbeit der Leitstelle Tirol diffamiert."

Kein Fall bekannt

Als Betriebsrat verurteilen wir sexuelle Belästigung aufs schärfste, uns ist auch kein derartiger Fall bekannt. Seitens der Geschäftsführung und des Betriebsrates ist man auch stets um ein gutes Arbeitsklima bemüht und hat daher eine eigene Betriebsvereinbarung zum Thema ‘Sozialer Umgang im Unternehmen’ erstellt. Weiters wurden auch in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmedizinischen Zentrum Hall Workshops zu diesem Thema durchgeführt", informiert Lukas Leitner, Betriebsrat der Leitstelle.

Mitarbeiterinnen der Leitstelle Tirol

Fabienne, Mitarbeiterin in der Gesundheitsberatung
Wir gehen alle einer sinnvollen und guten Arbeit nach bei der es um Menschenleben geht. Das Arbeitsklima ist gut und ich habe noch niemals die Erfahrung einer sexuellen Belästigung gemacht. Es wird auf einer professionellen Ebene respektvoll miteinander kommuniziert.

"Diese Position habe ich durch gute Arbeit erreicht und nicht “durchs Hochschlafen”." Mitarbeiterinnen der Leitstellen wehren sich gegen Vorwürfe.  | Foto: BezirksBlätter
  • "Diese Position habe ich durch gute Arbeit erreicht und nicht “durchs Hochschlafen”." Mitarbeiterinnen der Leitstellen wehren sich gegen Vorwürfe.
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Stefanie, Schichtleiterin, Disponentin Notfallrettung
Aussagen wie “Frauen kommen nicht an den Funk” oder “Frauen können sich nur hochschlafen” ist schlichtweg falsch. Als Mitarbeiterin im Fachbereich Notfallrettung bin ich seit über zehn Jahren am Funk und somit auch in der Disposition tätig. Sei es im bodengebundenen Rettungsdienst oder auch am Hubschrauberfunk. Als Schichtleiterin habe ich eine tragende Rolle im Einsatzbetrieb und bin für rund 40 Mitarbeitende im Tagdienst zuständig und muss laufende komplexe Entscheidungen in dynamischen Situationen treffen.

Diese Position habe ich durch gute Arbeit erreicht und nicht “durchs Hochschlafen”.

Valerie, Ausbildungsabteilung, Notrufcalltakerin
Ich habe immer das Gefühl, dass Probleme mit einem offenen Ohr besprochen werden. Niemals hatte ich den Kontakt mit einer sexuellen Belästigung. Im Betrieb wird darauf geschaut, dass ich als arbeitende Mama meine Familie und den Job unter einen Hut bringen kann. Die Qualifikation unterscheidet nicht zwischen Frau und Mann oder anderen Geschlechtern – jeder muss in diesem Arbeitsbereich, in dem es um Menschen geht, seine beste Leistung bringen. Dadurch sind auch, unabhängig vom Geschlecht, Führungspositionen möglich. Ich bin traurig und wütend, dass eine Zeitung ohne zu recherchieren anonyme Anschuldigungen veröffentlicht und somit eine Institution damit an den Pranger stellt. Schließlich sind wir für die Sicherheit im Land zuständig. Ich stehe trotz dieser haltlosen Anschuldigungen weiterhin loyal zur Leitstelle Tirol. Mir fehlen die Worte.

Vertrauen geschwächt

Die negativen Schlagzeilen und Aussagen wie “Schlangengrube Leitstelle Tirol” schwächen das Ansehen. Qualität ist in unserem Haus ein hoch angesehenes Gut und die Qualitätsabteilung, bestehend aus mehreren Mitarbeitenden, werten regelmäßig Notrufgespräche und Dispositionsentscheidungen aus, arbeiten in der Forschung mit, um Prozesse noch besser umzusetzen und sorgen dadurch für einen Hohen Standard, um Hilfesuchende Best möglichst zu unterstützen, bis die Hilfe vor Ort eintrifft. Auch die Geschäftsführung, die Betriebsleitung und das Koordinationsteam der Leitstelle Tirol weisen alle Vorwürfe dieser unseriösen und befremdlich recherchierten Artikel zurück. 

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