Petition
Mieterinnen und Mieter gehen ihre Probleme alleine an

In Bauten wie diesen steigen laut den Mieterinnen und Mietern die Preise rasant an. | Foto: Lisa Kropiunig
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Gerade jetzt im Wahlkampf wird das Thema Wohnen immer wieder aufgerollt. Gemeinnützige Wohnbauunternehmen werben damit, Innsbruckerinnen und Innsbruckern leistbares Wohnen zur Verfügung zu stellen. Viele Mieterinnen und Mieter empfinden das nicht so und möchten sich Gehör verschaffen.

INNSBRUCK. Vor einiger Zeit startete Marion Haslwanter eine Petition gegen Mietwucher. Der Grund dafür ist für sie und ihre Familie ganz einfach: "Wir möchten, dass endlich etwas gegen die steigenden Mieten getan wird." Wohnhaft ist die Familie in der Reichenau, in einem Bau der NEUEN HEIMAT Tirol. Seit 2012 wohnt die Familie in einer rund 90 Quadratmeter großen Wohnung, die bei ihrem Einzug knapp 630 Euro kostete. Mittlerweile ist die Miete auf rund 1.300 Euro gestiegen. Laut Marion Haslwanter kann hier nicht mehr von leistbarem Wohnen gesprochen werden.

"Teilweise gab es bis zu drei Mieterhöhungen pro Jahr",

erzählt die Familie beim Interview mit den BezirksBlättern. Um sich Gehör zu verschaffen, startete Marion Haslwanter eine Petition und zog von Haus zu Haus (Bereich Lodenareal und Reichenau), um ihre Idee unter die Leute zu bringen. Dabei ist sie auf sehr viel Zuspruch gestoßen. Die Petition hat Marion in diversen Wohnhäusern aufgehängt und hofft, dass das Thema steigende Mieten im Landtag behandelt wird. Die Liste kann noch rund zwei Monate unterschrieben werden.

Wohnungstausch keine Option

Nachdem die Miete in den letzten Jahren immer weiter gestiegen ist, wandte sich die Familie auch an die Stadt Innsbruck. Im Magistrat wurde ein Wohnungstausch vorgeschlagen, und zwar in eine kleinere Wohnung – so muss auch weniger Miete gezahlt werden. Dies ist für die sechsköpfige Familie aber nicht möglich, denn die derzeitige Wohnung ist gerade noch groß genug. Natürlich hat Marion Haslwanter auch mehrmals den Kontakt zur NEUEN HEIMAT Tirol gesucht. Das Unternehmen gab ihr die Auskunft, dass der Bürgermeister an dieser Situation leider auch nichts ändern kann. Die Zinsen der Banken seinen das Problem.

Wenn man fürs Wohnen arbeitet

"Wir haben viel mit unseren Nachbarn gesprochen und teilweise arbeiten die Leute nur noch fürs Wohnen obwohl sie Vollzeit beschäftigt sind",

berichtet Marion Haslwanter. Vor allem der variable Zinssatz, welcher vom Land Tirol vorgeschrieben wird, löst bei den Mieterinnen und Mietern Unverständnis aus und treibt die Mieten in die Höhe. 

"Die Gehälter steigen zwar auch durch die Inflation an, aber nicht so sehr wie die Mieten. Da findet kein Ausgleich statt",

erzählt die Familie.

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