Frei im Theater 02
Musik und Weissagungen
Das mit dem Zauber am Anfang erweist sich dieser Tage als wenig passende Ermutigungsformel. Da hält man sich literarisch besser an Grünmandl und Handke in der K2-Produktion „Grufttheater : Weissagung“, die Joachim Gottfried Goller als morbiden Pop-Mummenschanz angelegt hat.
Der 22-jährige Handke hatte sich zu seiner großartigen tautologischen Sentenzenreihe „Weissagung“ ja Beatmusik der Rolling Stones vorgestellt. Goller lässt den Text von den Abba-Avataren Stefan Riedl, Petra Alexandra Pippan, Ulrike Lasta und Johannes Gabl in einem furchterregenden Pink-Overall performen, ehe sie zu einer scheinbar never-ending Chiquitita-Version mit einem Maskenlauf das gruftige Spektakel abschließen.
In Grünmandls doppelbödigem Text wittern die Grufttheater-Betreiber nach dem Anruf eines Interessenten endlich ein Geschäft, auch wenn beim bösen Spiel offenbar viele Kinder am Friedhof endeten.
„Jeder Tag wird sein wie jeder andere“, schließt Handke seine Weissagung. Doch wir haben ja glücklicherweise beim InnStrumenti-Neujahrskonzert vorgebaut. Das waren zweieinhalb Stunden geballte Lebensfreude, hinreißend musizierte Orchesterklänge quer über alle Genres. Dazu die Powerstimme von Marion Feichter, die Carole Kings „Natural Woman“ zur Neujahrshymne für alle Frauen veredelte.
Beim Donauwalzer setzte mit Handstand-Equilibrist Danilo Marder sogar kurzzeitig die Schwerkraft aus. Und InnStrumenti-Chef Gerhard Sammer ließ auch in den Videosequenzen immer wieder sein komödiantisches Talent aufblitzen.
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