NACHGESCHENKT – Nachrichten aus der Straßenkunst

Von Agnes Czingulszki

Für die einen sind sie lustig, jung, frech, für die anderen sind sie Schmutz, Unfug, gar ein Verbrechen: die Graffitis in der Stadt. Stadtlegenden kursieren über Omas, die auf eigene Faust die Kritzeleien in Unterführungen wegmeißeln, im Gegensatz zu ihnen gibt es die namenlosen Graffitikünstler, deren Gesicht keiner kennt. Ihre Kritzeleien aber desto mehr. Auffallend ist, wie wenig gesellschaftskritisch die Innsbrucker Graffitikünstler sind: Bananen mit Knochen, große Lippen, riesige Streichhölzer. Wo bleiben kritische Statements zu Konsumzwang, Rassismus und Weltpolitik? Dafür entdeckte ich am Wochenende zwischen zwei Stadtteilfesten ein neues Graffiti in der Franz-Fischer-Straße. An der gelben Wand des estländischen Honorarkonsulats schnell hingespritzt: Refugees Welcome. Jemand hat die Ehre der Graffitiszene gerettet – nur an der falschen Stelle.

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