Recycling Kabine
Nähzubehör aus alten Sachen für Selbstgemachtes
Nachhaltigkeit ist eines der Themen, das immer mehr Menschen beschäftigt. Ein wichtiger Faktor ist dabei das Thema Wiederverwertung. Die gelernte Schneiderin, Sarah Wograndl weiß, dass speziell bei Kleidung vieles im Müll landet, was eigentlich wieder verwertbar wäre. Mit ihrer Kabine, #Recylced, am Mitterweg, schafft sie Abhilfe.
INNSBRUCK. "In meiner Familie, war das Thema Wiederverwertung immer präsent, besonders meine Oma hat mir beigebracht, dass man Dinge nicht einfach wegschmeißt, wenn man sie auch reparieren kann. Man kann schon sagen, dass ich generell ein Fan von Recycling bin. Wir haben von allem genug, da muss man nicht immer neue Sachen produzieren", sagt die gelernte Schneiderin, Sarah Wograndl. Aus ihrer Zeit als Schneiderin weiß sie, dass ein großer Teil der Kleidung die heutzutage gekauft wird, nachdem sie nur wenige Male getragen wurde, wieder auf dem Müll landet. "Aber auch Sachen die auf den ersten Blick kaputt aussehen enthalten oft noch wertvolle Bestandteile, die noch voll funktionsfähig sind und wiederverwertet werden können." So kostet beispielsweise ein Reisverschluss in einem Stoffgeschäft zwischen fünf und zehn Euro, während voll funktionsfähige Reisverschlüsse täglich im Müll landen.
Recycling Kabine
Aus einem Hobby, das Sarah anfangs für sich selbst machte, entspann schnell die Idee, recyceltes Nähzubehör auch anderen zur Verfügung zu stellen. Auf der Online Second Hand Plattform "Willhaben" fand sie eine Kabine, die ein Lungenfacharzt aus der Steiermark für Untersuchungen genutzt hatte und diese nicht mehr benötigte. "Als ich den Herrn angerufen hab und erzählt hab, wofür ich die Kabine benötige, meinte er zuerst ich mach einen Scherz", sagt sie. Jetzt steht diese als "Typisch-Sarah" Projekt am westlichen Ende des Mitterwegs und bietet begeisterten Hobbynäherinnen und Nähern, Stoffreste, Knöpfe, Reisverschlüsse, Nähzeitschriften, Schrägbänder, Verschlüsse, Perlen und vieles mehr, was sich sonst noch aus Kleidung herauslösen lässt. "Mittlerweile ist die Kabine so beliebt, dass ich jeden zweiten Tag nachfüllen muss", erklärt sie außerdem.
Keine WAMS-Kleidung
Wichtig ist es Sarah festzuhalten, dass sie keine Kleidung verwertet, die beispielsweise noch gut genug für die Kleidersammlung WAMS ist, "ich trenn wirklich nur aus den Klamotten verwertbares raus, die sonst auf dem Müll landen würde. Wenn ich Klamotten bekomme die noch in gutem Zustand sind, bring ich sie selbst zum WAMS oder zu Leuten die sie gebrauchen können. Stoffreste die ich in der Kabine zur Entnahme anbiete bekomme ich auch teilweise von Schneidereien, die diese selbst nicht mehr verwerten aber vieles ist auch hier aus bereits getragener Kleidung." In Kürze wird die Kabine auch mit einer Box erweitert, in die Leute Kleidung und Zubehör reingeben können.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.