100 Jahre Republik
Olympia-Hype und Nazi-Terror

An die Olympischen Spiele 1964 bzw. 1976 erinnern in Innsbruck allerlei Denkmäler. Die berühmten Ringe sind in der Stadt omnipräsent.
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  • An die Olympischen Spiele 1964 bzw. 1976 erinnern in Innsbruck allerlei Denkmäler. Die berühmten Ringe sind in der Stadt omnipräsent.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Die Olympischen Winterspiele 1964 – aber noch mehr jene 1976 – sind bis heute identitätsstiftend für die Landeshauptstadt. Die beiden sportlichen Großereignisse wirkten in der Nachkriegszeit wie ein Turbo für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und des ganzen Bundeslandes. Vor allem die Spiele '76 – damals sprang Innsbruck kurzfristig als Host-City für Denver (Colorado) ein – katapultierten Tirol in die touristische Oberliga. Bis heute definiert sich Innsbruck als "Sportstadt", profitiert von zehntausenden Gästen pro Jahr und lässt die Erinnerung an die olympische Vergangenheit hochleben.

Lange ein Tabu

Ganz anders ging man in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Ereignissen von November 1938 (und den Jahren danach) um. Lange lag ein Mantel des Schweigens über der Tatsache, dass Innsbruck auch bei der Judenverfolgung "Spitzenreiter" war. Die Novemberpogrome 1938 (lange wurde die Nacht vom 9. auf den 10. November auch "Reichskristallnacht" genannt, dieser Terminus gilt mittlerweile als problematisch) waren in Innsbruck, gemessen an der Größe der jüdischen Gemeinde und der damaligen Einwohnerzahl der Stadt, die blutigsten im gesamten Reich. Vier Menschen, Richard Berger, Richard Graubart, Josef Adler und Wilhelm Bauer, kamen in dieser Nacht ums Leben – ermordet von den braunen Horden.

"Judenfrei" und Widerstand

Organisiert wurden Mord und Plünderung von der NSDAP-Führung, die das brutale Treiben von SA und SS als "spontane Entladung des Volkszorns" inszenieren wollten. Wenig später wurde der Gau Tirol-Vorarlberg als einer der ersten des Reiches als "judenfrei" gemeldet. Im krassen Gegensatz dazu steht die Tatsache, dass Innsbruck am 3. Mai 1945 kampflos an US-Truppen übergeben wurde. Widerstandskämpfer um Karl Gruber (siehe Seite 16-17) hatten die Stadt von den letzten Nazi-Schergen befreit.

An die Olympischen Spiele 1964 bzw. 1976 erinnern in Innsbruck allerlei Denkmäler. Die berühmten Ringe sind in der Stadt omnipräsent.
Den Toten des Nazi-Terrors ist dieses Denkmal gewidmet.
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