Paradies: Begeisterung für Neue Klänge im Kirchenraum

Vor kurzm erlebten die gespannten ZuhörerInnen in der Wallfahrtskirche Götzens ein ganz besonderes Konzerterlebnis unter dem Motto „Paradies“: Bereits zum 4. Mal lud der Kulturverein "Freunde der Wallfahrtskirche Götzens" in Kooperation mit dem Tiroler Kammerorchester InnStrumenti zu einem Konzert unter dem Motto „Sakrale Musik unserer Zeit“. Diesmal war auch das junge Vokalensemble STIMMEN mit dabei, das sich in Topform präsentierte!

Drei Tiroler Komponisten

... konnten gewonnen werden, neue Orchesterwerke zu komponieren, die auch auf CD veröffentlich werden sollen. Bereits im ersten Stück „Narthex“ von Hannes Kerschbaumer, bei dem die Musiker im ganzen Kirchenraum verteilt musizierten, wurde hörbar, mit welcher Professionalität und Leidenschaft die Musiker des Tiroler Kammerorchesters am Werk sind. Kerschbaumer symbolisierte den Übertritt vom Diesseits ins Jenseits in seinem klanglich vielschichtigen, flirrend dynamischen Stück durch eine raffinierte Verschiebung der Klangquellen innerhalb des Raums.

Paradies und Tod

Aus der Sicht des zweiten Südtiroler Komponisten Christian Gamper gehören Paradies und Tod bedingungslos zusammen. Das wurde in seinem beeindruckenden neuen Werk „Das Paradies im Tod“ von einem ruhigen Beginn mit Klangschalen bis zu weit ausladenden Orchestertutti von Chor und Orchester intensiv spürbar. Viel erwarten darf man auch noch vom Innsbrucker Sebastian Themessl, dessen auf einem lateinischen Text basierende, mehrteilige Motette mit berührenden Höhepunkten den glanzvollen Abschluss des Konzertabends bildete.

Beeindruckende STIMMEN

Programmatisch ideal ergänzt wurde der Konzertabend durch zwei Stücke für Frauenchor von Michelle Roueché und Alfred Schnittke. Beeindruckend, wie die STIMMEN die überaus anspruchsvollen Stücke bewältigten; mit einer so ausgewogenen Klangkultur setzen sie neue Maßstäbe für Vokalensembles in Tirol. Besondere Beachtung verdienen auch die dirigentischen Leistungen der künstlerischen Leiter Thomas Kranebitter und Gerhard Sammer: Mit großer Präzision und Musikalität motivierten sie Chor und Orchester zu einer mitreißenden Interpretation, sodass der anschließende große Jubel des Publikums nur allzu verständlich schien!

Text: Rita Gasser