Neuerung
Pradler Friedhof bekommt naturnahe Grabstätte

Naturbestattungen waren in Innsbruck unmöglich. Nun soll zumindest eine naturnahe Bestattung ermöglicht werden. Auf dem Foto: Paxnatura in Salzburg – hier ist Naturbestattung möglich. | Foto: Paxnatura
  • Naturbestattungen waren in Innsbruck unmöglich. Nun soll zumindest eine naturnahe Bestattung ermöglicht werden. Auf dem Foto: Paxnatura in Salzburg – hier ist Naturbestattung möglich.
  • Foto: Paxnatura
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Bisher waren Beisetzungen nur in Urnennischen und Gräbern möglich. Künftig soll es naturnahe Grabstätten am Pradler Friedhof mit dem Namen "Garten des Friedens" geben.  Die Umsetzung ist für Mitte/Ende November geplant. 

INNSBRUCK. Naturbestattungen sind in Tirol so gut wie unmöglich – wir berichteten über die Umstände hier. Nun soll in Innsbruck eine neue naturnahe Grabstätte mit dem Namen "Garten des Friedens" an einem der zwei Hauptfriedhöfe der Stadt errichtet werden. Anders als bei baulichen Urnenanlagen gibt es im „Garten des Friedens“ keine namentlich vergebenen Urnennischen, vielmehr werden die Urnen in einer gestalteten Parkanlage ohne Ortskennzeichnung und Inschrift beigesetzt. „Diese Art der naturnahen Bestattung ist europaweit in Vormarsch und kann nach Abschluss der Arbeiten nun auch in Innsbruck angeboten werden. Das Konzept ist nachhaltig und gleichzeitig wirtschaftlich interessant, da die Errichtungskosten für teure Urnenwände entfallen“, klärt Stadträtin Uschi Schwarzl auf. Der Bau ist für Mitte/Ende November geplant, hängt aber auch davon ab, wie die Baustelle in der Johann-Strauß-Straße, westlich des Friedhofs, voranschreitet. Im Zuge des Straßenbaus wird auch ein Zaun zum Friedhof errichtet.

Kaputte Erinnerungsgegenstände werden entfernt

Es gibt auch eine Änderung bei der Anbringungs- und Ablagerung von
Devotionalien und Kerzen bei Urnensammelgräbern. Das Anbringen bleibt gestattet, aber kaputtgegangene oder verrottete Gegenstände werden von der Friedhofsverwaltung künftig entfernt.

Neue Gebührenordnung am Friedhof

In Bezug auf die Gebührenordnung werden der NichtgemeindebürgerInnen-Zuschlag sowie der Beitrag für Anatomiegräber und Gebeineenterdigungen aufgenommen.

"Grab der Gemeinsamen"

Das „Grab der Einsamen“, in dem zwei Mal jährlich Urnen aus aufgelassenen Gräbern und solchen von BürgerInnen, die aus sozialen Gründen keine Grabstätte haben, beigesetzt werden, wird in „Grab der Gemeinsamen“ umbenannt.

Kosten für eine Beisetzung

Neben der Grabbenützungsgebühr muss auch eine Friedhofsgebühr – für die Wasser- und Stromversorgung, die Müllentfernung, die Toiletten, die Wege und die Bänke – entrichtet werden. Viele kleine Zusatzgebühren – z.B. ein Beisetzungszuschlag an Wochenenden und Feiertagen (je nach Art von 109 Euro bis 675 Euro), Bewilligungsgebühren, Gebühren für den Grabstein oder Administrationsgebühren, etc. – führen dazu, dass die letzte Ruhe für Angehörige alles andere als eine ruhige Angelegenheit ist. Die Kosten können schnell in die Höhe schnellen. Ein kleiner Überblick:
Die aktuellen Kosten (inklusive Gebühren) für 10 Jahre bei einer Erstbelegung betragen z.B. für eine 2er-Urnennische in der Urnenwand rd. 750 Euro, bei einer Urnenerdbeisetzung in in einem Einzelreihengrab 780 Euro und in der Urnenerdbeisetzung im künftigen "Garten des Friedens"   rd. 730 Euro.
Letzteres wird für InnsbruckerInnen eine der günstigsten Alternativen sein: Beim Garten des Friedens „erspart“ man sich die Kosten für den Grabstein (beim Erdurnengrab), für die Abdeckplatte, für die Nische sowie allfällige Kosten für die laufende gärtnerische Gestaltung des Grabes. Die Kosten für eine Beisetzung im Garten des Friedens sind einmalig. Die aktuelle Friedhofsgebührenordnung finden Sie hier.
Für Personen, die nicht in Innsbruck wohnhaft sind und in der Landeshauptstadt beigesetzt werden, kommt ein 50-prozentiger Zuschlag drauf.

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.